Stefan Vollmerhausen „Wir haben viele spannende Jungs beisammen“

Interview | Düsseldorf · Der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums sieht eine gute Entwicklung bei den Fortuna-Junioren. Die U19 hat noch ein Finale vor sich.

Stefan Vollmerhausen ist seit April 2023 Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Fortuna Düsseldorf.

Foto: Moritz Mueller

Für Fortunas U19 gibt es am Sonntag nicht nur eine Trophäe zu gewinnen. Mit einem Sieg im Endspiel um den Fußball-Niederrheinpokal gegen Rot-Weiss Essen hätte die Elf von Engin Vural auch ihr Ticket für den DFB-Juniorenpokal sicher. Wir sprachen vor dem Finale, das auf der Platzanlage der DJK Tusa 06 ausgetragen wird (Anstoß: 16 Uhr), mit dem sportlichen Leiter Stefan Vollmerhausen über die sich nun dem Ende zuneigende Saison in Fortunas Nachwuchsleistungszentrum.

Nach Platz zehn in der Endabrechnung der A-Junioren Bundesliga gibt es für die U19 jetzt noch einen Pokal zu gewinnen. Wie bewerten Sie die Saison des Teams, Herr Vollmerhausen?

Stefan Vollmerhausen: Wir wissen den zehnten Platz der U19 sehr gut einzuordnen. Wir haben mit Elione Neto vor der Saison einen Spieler des Alt-Jahrgangs 2005 nach Salzburg verkauft und damit Werte für den Verein gehoben. Kurz vor dem Ligastart haben wir dann auch noch Kelven Frees an die TSG Hoffenheim abgegeben. Mit Sima Suso ist ein weiterer Spieler aus diesem Jahrgang frühzeitig in unsere Lizenzmannschaft eingegliedert worden. Zudem muss man auch das Verletzungspech und die Tatsache, dass im Laufe der Saison mit Jens Langeneke, Florian Elsche und nun Engin Vural drei verschiedene Trainer in der Verantwortung standen, berücksichtigen. Die Entwicklung der Jungjahrgänge, die aus den vorgenannten Gründen viel Einsatzzeit bekamen, verlief sehr positiv. Für sie würde es mich besonders freuen, wenn wir uns für den DFB-Pokal qualifizieren würden. Denn davon hätten diese Spieler ja dann auch etwas.

Die U17 schloss die Bundesliga-Saison auf Rang elf ab. Entsprach das den Erwartungen?

Vollmerhausen: Wir wussten von Anfang an, dass es in der U17 rein ergebnistechnisch kein einfaches Jahr werden würde. Aber auch hier stimmte die Entwicklung. Die Mannschaft wurde im Laufe der Saison immer stabiler und hat dann auch mit positiven Resultaten aufwarten können. Wir haben aus beiden Spielen gegen Bayer 04 Leverkusen jeweils einen Punkt mitnehmen können. Und Bayer wurde im Anschluss Deutscher Vizemeister. Dass wir einige Spieler aus der U17 in die U19 übernehmen, ist ein gutes Zeichen. Nackte Ergebnisse und Tabellenstände haben längst nicht mehr die Priorität wie vielleicht noch vor ein paar Jahren, das möchte ich in diesem Zusammenhang klar betonen.

Dennoch dürfte Sie das gute Abschneiden der U15 und U16 doch erfreut haben, oder?

Vollmerhausen: Natürlich. Die U15 hat den Verein in dieser Saison mit ihrem Abschneiden in der Regionalliga, im Niederrheinpokal oder auf Turnieren hervorragend repräsentiert. Wir stellen in diesem Jahrgang 2009 den Kern der Niederrheinauswahl. Zudem wurden regelmäßig Spieler zur U15-Nationalmannschaft eingeladen. Wir haben da viele spannende Jungs beisammen. Das gilt auch für die U16. Die Mannschaft hat sich unter Sven Schuchardt toll entwickelt und folgerichtig in der Niederrheinliga die Direktqualifikation geschafft. Unsere Jahrgänge 2008 und 2009 sind wirklich sehr stark.

Erfolg weckt bekanntlich Begehrlichkeiten. Muss die Fortuna auch in diesem Sommer wieder den Weggang von Talenten fürchten?

Vollmerhausen: Zwei Spieler aus unserer U15 wechseln zu Bayer 04 Leverkusen. Insgesamt stellen wir aber fest, dass sich die Identifikation unserer Nachwuchsspieler mit dem Verein stetig festigt. Unsere gute Arbeit und die hohe Durchlässigkeit werden sowohl intern als auch extern wahrgenommen. In diesem Zusammenhang freue ich mich sehr, dass wir von der U15 aufwärts mit allen Trainern auch in die neue Saison gehen werden.
Die Konstanz auf diesen Positionen ist wichtig. So können wir Altersspezialisten ausbilden, die genau wissen, auf was es in den einzelnen Jahrgängen ankommt, um die Spieler bestmöglich weiterzuentwickeln.