Letztes Testspiel in Marbella Fortuna bangt nach 6:2-Sieg gegen Dordrecht um Jamil Siebert

Marbella · Beim letzten Testspiel im Trainingslager verletzt sich Verteidiger Jamil Siebert.

Torschütze Jona Niemiec (r.) im Spiel gegen Dordrecht.

Foto: RP/F95

Nicht bei allen hatte sich das Spielkonzept dieses Nachmittags offenbar herumgesprochen. Die zwei Rettungskräfte der Ambulancia jedenfalls stellten nach exakt 90 Spielminuten ihre Arbeit ein und fuhren davon. Doch da standen eigentlich noch 30 zusätzliche Minuten im Testspiel zwischen Fortuna und dem FC Dordrecht an – so hatten es die beiden Vereine miteinander besprochen. Am Ende standen ein 6:2, das Premierentor von Winterzugang Christoph Daferner und sicherlich wieder einige neue Erkenntnisse für Cheftrainer Daniel Thioune.

Doch das Spiel ist überschattet worden von einer großen Sorge. Denn Innenverteidiger Jamil Siebert war von Dylan Mbayo in den ersten 45 Minuten am linken Knie erwischt worden. Zunächst war die Wut noch größer als der Schmerz und Siebert kündigte an, sich dafür bei seinem Gegenspieler revanchieren zu wollen. Doch nach 28 Minuten gab er das Zeichen zur Auswechslung. Wenig später stand Siebert an der Seitenlinie, sein Knie mit einem Eisbeutel bandagiert. Eine genauere Diagnose war zunächst nicht bekannt. Ein längerer Ausfall von ihm wäre ein herber Rückschlag in der Vorbereitung der Düsseldorfer.

Die Partie begann erneut mit einem dicken Patzer – im ersten Test gegen NEC Nijmegen hatte Karol Niemczycki sich einen üblen Schnitzer geleistet. Diesmal erwischte es Florian Kastenmeier, der unter Druck den Ball herausspielen wollte und dabei seinen Strafraum verlassen hatte. So war es eine leichte Aufgabe für den Vertreter aus der zweiten niederländischen „Küchen“-Liga zur Führung einzuschieben.

Ein kleiner Wackler, aber Düsseldorf stand ansonsten weitestgehend stabil. Wenngleich man je nach Besetzung schon deutliche Unterschiede erkennen kann. Besonders Christos Tzolis dürfte einerseits Thioune graue Haare machen, wenn er oft nicht auf taktische Absprachen hört. Andererseits tut er dem Team mit seiner Kreativität so gut. Er war es auch, der sehenswert zum Ausgleich traf. Der mitgereiste Sponsoren-Pool von Fortuna honorierte seine Leistung mit einem Ständchen: „Griechischer Wein“.

Im weiteren Verlauf des Kicks konnte sich auch noch Jordy de Wijs von den vorzeigbaren Sangesleistungen des Düsseldorfer Anhangs überzeugen – er bekam zum 29. Geburtstag ein Ständchen. Der Niederländer durfte an seinem Ehrentag nach Einwechslung die Kapitänsbinde tragen. Die Bewertung des Zusammenspiels war irgendwann nicht mehr so einfach, weil ein deutlicher Bruch durch die Wechsel reingekommen ist.

Und dennoch konnte sich Thioune noch einmal davon überzeugen, dass in Sima Susa ein sehr interessanter Spieler aus der zweiten Reihe bereit steht. Er konnte sich indes auch einmal mehr vergewissern, dass aktuell Takashi Uchino als Rechtsverteidiger noch nicht über ausreichend Selbstbewusstsein verfügt.

Ein Testspiel, in dem die individuelle Klasse der Düsseldorfer auf dem Rasen den Unterschied ausgemacht macht hat. Nun wird es vor allem darum gehen, dass die taktischen Vorgaben von Thioune auch entsprechend konsequent von allen auch umgesetzt werden.