Fortuna Düsseldorf Rösler: Wir können keinen Gegner unterschätzen

Düsseldorf · Mit einem Sieg im Rücken und größerem Selbstvertrauen geht Fortuna ins nächste Spiel gegen Hertha, ein Team, das sich derzeit auf Augenhöhe befindet. Rösler setzt erneut auf Dreierkette.

Fortuna-Trainer Uwe Rösler zeigt optimales Zweikampfverhalten am „lebenden Objekt“. Andre Hoffmann soll von Valon Berisha (links) ausgespielt oder vom Ball getrennt werden.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Man sieht es dem entschlossenen Gesicht von Uwe Rösler auf zehn Meter an, dass er begierig darauf ist, am Freitag gegen Hertha BSC Berlin den zweiten Dreier in Folge zu holen. Sicherlich ist unter Fortunas neuem Trainer schon einiges anders gelaufen, aber bislang hat es die Fortuna in der aktuellen Saison der Fußball-Bundesliga noch nicht geschafft, auf einen Sieg gleich den nächsten folgen zu lassen. „Wenn wir unseren Matchplan umsetzen können, dann haben wir aber eine berechtigte Chance, gegen diesen Gegner zu gewinnen“, sagt der Trainer mit Blick auf die Krise der Berliner, die nur sechs Punkte und zwei Plätze besser dastehen als die Fortuna. Doch dass die Hertha mehr mit dem Theater in der eigenen Vereinsführung als mit ihren Gegenspielern aus Düsseldorf zu kämpfen haben wird, glaubt Rösler nun auch nicht.

„Wir sind bestimmt nicht in der Lage, irgendeinen Gegner zu unterschätzen“, sagt Rösler, der nach dem 2:0 in Freiburg Erleichterung bei seinen Spielern gespürt habe. Allerdings sei trotz der verständlich menschlichen Regung auch schnell wieder die nötige Spannung aufgebaut worden.

Personell wird es wohl keine großartigen Veränderungen geben. Bei zwei Positionen stehen noch Fragezeichen. Der gebürtige Berliner Alfredo Morales könnte den Vorzug vor Adam Bodzek bekommen. Und ob Markus Suttner, der am Mittwoch nicht trainiert hatte, am Freitag spielen kann, wird sich noch entscheiden. „Er müsste am Donnerstag aber die komplette Einheit durchziehen können“, sagt sein Trainer, der ansonsten auf Niko Gießelmann baut, mit dem er nach dessen Einwechslung in Freiburg sehr zufrieden war: „Nur die ersten zehn Minuten waren etwas holprig, aber das lag daran, dass er sich kaum auf seinen Einsatz nach Suttners Verletzung vorbereiten konnte.“

So wird Fortuna wohl erneut mit Dreierkette spielen, dem bevorzugten Abwehrsystem von Uwe Rösler. Er machte deutlich, dass er am liebsten mit zwei Außenverteidigern auf der rechten und linken Position in der Dreikette agiert. „Dieser Typ von Spieler geht dann auch lieber mit nach vorne als gelernte Innenverteidiger“, erklärt er und führt die guten Pässe von Kaan Ayhan gegen Gladbach als Beispiel für spielfreudige Außenspieler in der Dreierkette an.

Starke Individualisten der Hertha treffen auf Fortunas Teamgeist

Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist gut. Rösler spricht in diesem Zusammenhang von „willig“ und „griffig“. Die Spieler sehen die Chance, weiteren Boden in der Tabelle gut zu machen, doch der zweite Schritt und das Zählen der Punkte, sollte nicht vor dem ersten erfolgen. Denn erst einmal müssen die Herthaner bezwungen werden. Und wenn man sieht, welche Kaliber die Hauptstädter in ihrem Kader haben, reicht der Fortuna zu einem Erfolgserlebnis nur eine erneut geschlossene Leistung.

Rösler setzt weiter auf die Erfahrung von Kenan Karaman, der in  Freiburg vor allem mit einem Riesen-Laufpensum aufgefallen war. „Vor dem Heimpublikum werden Kenan Flügel wachsen. Und er wird dann fünf bis zehn Prozent mehr an Leistung aus seinem Körper herausholen.“ Da würde ihm das Adrenalin im Körper sicher erneut helfen.