Fortuna Düsseldorf Fortuna verliert gegen Standard Lüttich mit 1:3
Marbella. Im städtischen Stadion von Marbella traf Fortuna Düsseldorf im zweiten und letzten Testspiel des Trainingslagers in Spanien auf den belgischen Erstligisten Standard Lüttich.
Nach einem recht unterhaltsamen Spiel hat das Team von Trainer Friedhelm Funkel nach starker erster Hälfte um ein Tor zu hoch und etwas unglücklich gegen den belgischen Erstligisten mit 1:3 (1:2) verloren. Bitter war zudem die Verletzung von Gökhan Gül, der kurz vor der Pause mit einer Verletzung am rechten Knie ausgewechselt werden musste. Laut Teamarzt Ulf Blecker dürfe man Hoffnung haben, dass es nicht ganz so schlimme Folgen haben muss.
„Hoffentlich laufen die Belgier nicht zu viel“, hatte Friedhelm Funkel vor dem Anpfiff halb im Scherz gesagt. „Meine Mannschaft hat schwere Beine.“ Auch diesmal war zuvor wieder etwas mehr als eine Stunde am Morgen trainiert worden. Doch die Furcht von Fortunas Cheftrainer war unbegründet, obwohl die Belgier bereits in der erste Minute Tim Wiesner auf die Probe stellten. Wenig später hatte nämlich auch die Fortuna durch Emir Kujovic die erste Chance. Er vertändelte diesen Ball aber noch. Nur zwei Minuten später machte er es besser und verwandelte mit großem Körpereinsatz eine Hereingabe von Marcel Sobottka zum 1:0 (5. Minute). Diesen Einsatz sah Lüttichs Trainer als unerlaubt an und rannte heftig schimpfend auf den Platz. Der Schiedsrichter forderte Respekt ein und schickte Manuel Sa Pinto auf die Tribüne.
Fortuna blieb ruhig, während die Belgier fortan sehr rustikal agierten. Das System mit Dreierkette funktionierte auch deshalb so gut, weil das Mittelfeld viel Laufarbeit leistete und Fortuna vor allem über die Außen gefährlich wurde. Mit einem herrlichen Trick setzte sich der beste Düsseldorfer, Florian Neuhaus, im Strafraum durch und erreichte Oliver Fink. Fortunas Kapitän brachte den Ball hart bedrängt aber nicht über die Linie.
Der Neunte der ersten belgischen Liga fand überhaupt nicht ins Spiel, weil Fortuna sehr gut agierte. Und erst die Folge einer Standardsituation brachte den aus Lütticher Sicht glücklichen Ausgleich. Orlando Sa köpfte nach einer Ecke zum 1:1 ein. Drei Minuten später führten die Belgier sogar. Dafür hatte aber die Fortuna selbst gesorgt. Niko Gießelmann traf ins eigene Netz, weil er nicht gesehen hatte, wohin sein Torhüter Tim Wiesner ihm entgegengekommen war. Mit dem überaus unglücklichen 1:2-Rückstand für die eigentlich bessere Mannschaft ging es auch unter den Augen der Trainer Ewald Lienen, Norbert Meier und Maik Walpurgis in die Pause.
Ohne den geschonten Ex-Standard-Spieler Benito Raman und den leicht angeschlagenen Rouwen Hennings ging es dann in Abschnitt zwei mit einer neuen Besetzung weiter. Doch nicht mit dem alten Schwung. Vor allem im Mittelfeld hatten nun die Belgier eindeutig das Übergewicht und brachten die Fortunen jetzt mehrfach in Verlegenheit. Paul Jose Mpoku nutze die Unordnung in Fortunas Abwehr zum 3:1 nach einer knappen Stunde. Danach fing sich das Team des Zweitligisten, konnte das Spiel zwar nicht ausgeglichen gestalten, kam aber auch nicht mehr richtig in Verlegenheit.
Friedhelm Funkel: „In den ersten 35 Minuten haben wir richtig gut gespielt. Da haben Gökhan Gül und Robin Bormuth gezeigt, dass wir überhaupt keine Abwehrprobleme haben, wenn Kaan Ayhan und Andre Hoffmann ausfallen. Aber dann kassieren wir drei Tore, die so nie hätten fallen dürfen. Das schmälert natürlich die Leistung der ersten 35 Minuten, in denen der Gegner keine großartige Gelegenheit hatte. In der zweiten Hälfte ist es natürlich schwer, wenn vier Stürmer nicht zur Verfügung stehen. Letztlich hat die Mannschaft das auch in den zweiten 45 Minuten gut gemacht. Falls Gül tatsächlich ausfallen sollte, spielt ein anderer auf der Position, und dann haben wir auch keine Probleme.“
Oliver Fink: „Wir haben das Spiel lange gut im Griff gehabt, dann haben wir dann durch eigene Fehler uns den Ball zweimal ins eigene Nest gelegt. Ich glaube, dass ich das 2:0 hätte machen müssen, nachdem Flo (Florian Neuhaus) mir den Ball zugespitzelt hatte. Den muss ich irgendwie machen. Statt 2:0 gehen wir mit einem 1:2 in die Pause. Aber eines ist klar. Niko würde so ein Eigentor in einem Ligaspiel nie passieren. Die Dreierkette, die für uns gespielt hat, ist mit Sicherheit eine Option.“