Fortuna Düsseldorf Fortuna wirkt wieder stabiler
Mit einem versöhnlichen Abschluss im letzten Spiel am Sonntag können sich die Wogen allmählich glätten.
Düsseldorf. Es war nur ein kurzer Satz, aber darin liegt die ganze Tragik von Fortuna Düsseldorf für die Rückrunde der Saison 2014/15: „Ich kann mich gar nicht so richtig über den 2:0-Erfolg in Sandhausen freuen, wenn man überlegt, wie viele Spiele wir gegen ähnlich starke Gegner nicht gewinnen konnten.“
Ein Blick auf die Tabelle unterstützt diese Aussage von Fortunas Interimstrainer Taskin Aksoy, der gerne mehr mit seiner Mannschaft erreicht hätte. Zum Relegationsplatz fehlen Fortuna gerade einmal elf Punkte, zu einem direkten Aufstiegsplatz nur ein Punkt mehr. Und wie viele Zähler hat die Mannschaft leichtfertig verschenkt? Wird es jemals leichter sein, den Aufstieg zu schaffen?
Das sind Fragen, die gleichzeitig wie Vorwürfe klingen. Aber mit „hätte, wenn und aber“ ist noch nimand aufgestiegen. Die Mannschaft aber muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie letztlich nicht alles getan hat, um das diesmal durchaus realistische Ziel Aufstieg ernsthafter zu verfolgen. Trotzdem überwog nicht der Ärger nach den 90 Minuten in Sandhausen, sondern die Erleichterung. „Es war ein ähnliches Spiel wie letzte Woche gegen Aalen, aber nun hatten wir das Spielglück auf unserer Seite“, meinte Trainer Aksoy, der erneut Kritik an der Berichterstattung über das Spiel gegen Aalen übte.
„Diese Spiel wurde in der Öffentlichkeit viel schlechter gesehen, als es war“, sagte Aksoy. „Auch da waren wir die bessere Mannschaft und hätten nur unsere Chancen nutzen müssen.“ Da sei eben der Aufwand nicht richtig belohnt worden.
Wenn man noch Kritik an der siegreichen Mannschaft nach Sandhausen äußern wollte, würde sich diese mit dem erneut leichtfertigen Umgang mit den vorhandenen Konterchancen beschäftigen. So quirlig und unbequem Erwin Hoffer als Gegenspieler auch sein mag, am Sonntag hätte er mindestens einen zweiten Treffer erzielen müssen, als er kurz vor dem Abpfiff den Ball am leeren Tor vorbeischoss. Das war letztlich auch eine Art Bestätigung für die Absicht des Vereins, ihn zum Saisonende gehen zu lassen. Es fehlen die ganz große Torgefährlichkeit, das nötige Tempo und die Kontinuität.
Ähnliches gilt auch für Bruno Soares, dessen Leistung in Sandhausen sicherlich nicht schlecht war, aber höheren Ansprüchen einfach nicht genügt. Weder ein Ein-, noch ein Zweijahresvertrag würden beim langen Brasilianer richtig Sinn ergeben.
Beide Spieler werden wie Andreas Lambertz am Sonntag (15.30 Uhr/Arena) vor dem Spiel gegen Frankfurt verabschiedet. Dass „Lumpi“ Lambertz für viele Vereine ein Gewinn sein könnte, steht auch nach der Leistung in Sandhausen außer Frage. Der 30-Jährige hat von Dynamo Dresden ein lukratives Angebot vorliegen, das er wie wohl zwei andere Anfragen ernsthaft in Erwägung zieht.
Seine Kollegen wünschen sich zum Abschied ihres „kleinen Kapitäns“ (Orignialzitat von Jürgen Klopp) noch einmal ein volles Stadion und ein Erfolgserlebnis wie am vorletzten Spieltag mit dem 2:0 in Sandhausen. „Es wäre toll, nun im letzten Spiel der Saison vor den eigenen Anhängern auch ein wenig Wiedergutmachung für die letzten Wochen zu betreiben“, sagte Fortunas Verteidiger Julian Schauerte.
Auch Michael Liendl freut sich auf das letzte Heimspiel und will sich mit den Fans versöhnen. „In Sandhausen war es uns wichtig, die 1200 mitgereisten Fans nicht wieder zu enttäuschen. Das haben wir leider in dieser Saison viel zu häufig getan. Ich ziehe den Hut vor den Leuten, die uns wieder begleitet haben“, sagte der Österreicher.