Fortuna Düsseldorf Fortunas Offensive funktioniert besser als die Defensive
Raman und Hennings haben Borussia Mönchengladbach fast im „Alleingang“ bezwungen. Mit leichten Abstrichen konnte auch der neue „Innenverteidiger“ Adam Bodzek gefallen.
Düsseldorf. Die Personalsorgen dürften bei Fortunas Cheftrainer Friedhelm Funkel vor dem am nächsten Mittwoch anstehenden Auftakt zur Restrunde gegen Aue erheblich kleiner geworden sein. „Der Rücken schmerzt noch ein wenig, aber ich sehe keine Probleme. Ich kann am Mittwoch spielen“, sagte Torhüter Raphael Wolf, der sogar beim 2:0-Erfolg im Testspiel gegen Gladbachs B-Elf am Dienstag einen Strafstoß von Josip Drmic abwehren konnte. „Wir haben zwar nicht alles umgesetzt, aber das war schon ganz ordentlich“, sagte Wolf, der auch mit seiner „neuen Innenverteidigung“ zufrieden war: „Man hat es ja gesehen und gehört, dass Adam (Bodzek) auf dem Platz seine Erfahrung einbringt. Er hat seine Aufgabe gut gelöst.“
Das hat auch der Trainer so gesehen. Er hatte von vornherein nur auf den Routinier gesetzt. Niko Gießelmann stellt für den Trainer offensichtlich keine Option für den Ersatz der drei fehlenden Innenverteidiger dar. Er wirkte im Testspiel in der leeren Arena nicht mit. „Bodze“ spielte dafür über 90 Minuten an der Seite von Robin Bormuth. Probleme gab es für beide nur dann, wenn sie in Sprintduelle mit den schnellen Spitzen der Gladbacher verwickelt wurden. „Das kann man teilweise nicht verhindern, wenn ein Gegner so aggressiv draufgeht“, sagte Funkel, der vor allem mit der taktischen Leistung seiner Mannschaft gegen Gladbachs Talente sehr zufrieden war. „Natürlich waren wir auch deutlich frischer als im Trainingslager. Und wir haben noch eine Woche Zeit um noch weiter an Leichtigkeit zu gewinnen.“
Selbst so ein erfahrener Trainer schnalzte noch mal mit der Zunge, als er auf die beiden Treffer seiner Mannschaft angesprochen wurde. „Ja, die beiden Tore haben die Jungs wirklich super herausgespielt.“ Es ist offensichtlich und bei der Personalnot in der Abwehr auch leicht erklärbar, dass die Offensive derzeit noch ein Stückchen besser funktioniert als die Defensive. Allein das Zusammenspiel zwischen den beiden Torschützen Rouwen Hennings und Benito Raman besticht.
Da heißt es nun für die Spieler im Mittelfeld, nicht nur die Spitzen einzusetzen, sondern auch der Offensive den Rücken frei zu halten. Rouwen Hennings ließ es zwischen den Zeilen (“ siehe auch nebenstehenden Artikel) erkennen: Die Stürmer seien so gut, dass sie auf jeden Fall für ein oder mehrere Tore gut sind. Hinten dürfe dafür nicht allzu viel anbrennen.
Die Zuschauer können sich auf jeden Fall freuen — nicht nur weil das Teamwork von Raman und Hennings derzeit so ausgezeichnet funktioniert, sondern weil sich beide jeweils auch gerade in sehr guter Form befinden. Das gilt ebenfalls für Marcel Sobottka und Florian Neuhaus, die an ihre sehr guten Leistungen der Vorrunde anknüpfen werden, falls sie den bisherigen Eindruck der Vorbereitung bestätigen.