Fortuna Düsseldorf Trainer Funkel: An Leidenschaft fehlt’s nicht
Düsseldorf · Fortunas Trainer setzt sich auch kritisch mit der Statistik und den vermeintlich schlechten Laufwerten auseinander.
Von Statistik hält Friedhelm Funkel bekanntlich nicht so viel. Vor Beginn der turnusmäßigen Presskonferenz schaut Fortunas Cheftrainer aber immer wieder gerne auf die von der Medienabteilung vorbereiteten „Daten und Fakten“ zum anstehenden Spiel. So schmunzelte er diesmal im Vorfeld der Partie gegen RB Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr/Arena) darüber, dass er als ältester Trainer der Bundesliga (66) auf den jüngsten trifft und gegen den 32 Jahre alten Julian Nagelsmann noch nie verloren hat. Aber es waren bislang auch nur zwei Spiele gegen dessen Ex-Verein Hoffenheim, in denen Funkel sein Team zu einem Sieg und einem Unentschieden in der vergangenen Saison geführt hatte.
Eine kleine Sorgenfalte trat auf Funkels Stirn, als er auf dem Zettel der Statistikwerte nachlesen konnte, dass die Leipziger nicht nur fünf Bundesliga-Spiele in Folge gewonnen, sondern dabei jedes Mal mindestens drei Tore erzielt haben. Das kommentierte Fortunas Trainer so: „RB hat eine außergewöhnlich gute Offensive. So ist Timo Werner in einer absoluten Topverfassung. Das gilt auch für Youssuf Poulsen und Emil Forsberg.“
Läufe über das ganze Feld zum Torschützen gehen in Statistik ein
Was nicht auf dem Faktenzettel stand, aber von den Medienvertretern angesprochen wurde, war die deutlich schlechtere Laufleistung der Fortuna im Spiel bei Borussia Dortmund. Doch auch da hatte Funkel noch ein Ass im Ärmel. „Da muss man unterscheiden und die Statistik richtig lesen“, sagte Fortunas Trainer. „Diese Messung der Laufwerte misst alle Läufe während der 90 Minuten, auch die Jubelläufe der Spieler zum Torschützen.“ Das rechnete der 66-Jährige den Journalisten dann exemplarisch vor. „Wenn zwei Abwehrspieler über 80 Meter zum Torschützen hin- und zurücklaufen, dann heißt das, dass vier mal 80 Meter in die Statistik mit eingehen.“ Und da die Dortmunder ja auch noch fünf Tore geschossen haben, summiert sich das natürlich. „In der Statistik der Laufleistung mit Ball im Spiel waren wir als Mannschaft nur 300 Meter weniger unterwegs als der BVB“, klärt Funkel auf.
Das heißt aber nicht, dass sich seine Mannschaft nun zufrieden zurücklehnen kann. Im Gegenteil der Trainer fordert eine deutliche Leistungssteigerung. „Meinen Spielern fehlt es nicht an Leidenschaft, aber sie müssen viel konzentrierter gegen Leipzig auftreten, mehr antizipieren, und sie dürfen sich nicht so viele Ballverluste erlauben.“
Gegen die Sachsen kann Funkel wieder mit Abwehrchef Kaan Ayhan (zuletzt gesperrt) und wohl auch mit Marcel Sobottka planen, der nach seinem Nasenbeinbruch in Hoffenheim mit Gesichtsmaske spielen kann.