0:5 beim BVB Hilflose Fortuna geht in Dortmund unter

Düsseldorf · Die Gründe für die 0:5-Pleite beim BVB sind vielfältig. Trainer und Spieler müssen daraus schnell Lehren ziehen.

Lewis Baker (M.) bekam nach vielen Wochen wieder eine Chance von Trainer Friedhelm Funkel. Doch auch der Engländer konnte in Dortmund offensiv keine Akzente setzen.

Foto: Christof Wolff

Für Moral und Selbstvertrauen der Mannschaft war die 0:5 (0:1)-Niederlage der Fortuna am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga in Dortmund ein bitterer Rückschlag. Wer allein auf die statistischen Werte der Begegnung schaut, dürfte die Bewertung der 81 365 Zuschauer im Stadion teilen: Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel hatte noch Glück, dass die Niederlage nicht höher ausgefallen ist. Weil die Fortuna alles andere getan hatte, als mit fliegenden Fahnen unterzugehen, muss den Fans nun auch eigentlich angst und bange vor dem nächsten Spiel am kommenden Samstag (18.30 Uhr) gegen RB Leipzig werden.

Denn gegenüber Hochgeschwindigkeits-Fußball scheinen Bodzek, Hoffmann und Co. äußerst empfindlich und anfällig zu sein. Wer die Begegnungen der Fortuna in Hoffenheim oder auf Schalke gesehen hat, weiß, dass die Mannschaft nicht so schlecht ist, wie sie sich am Samstag in Dortmund präsentiert hat. Ob es an der Einstellung lag, darüber lässt sich nur spekulieren. Die richtige Aufstellung und Taktik waren es in Dortmund offensichtlich nicht. Die Spieler arbeiteten alle für sich, um ihre spezielle Aufgabe zu erledigen. Teamwork war auf dem Platz nicht zu sehen, dafür Fehler in großer Anzahl.

„Diese Art der Dortmunder, so Fußball zu spielen, wollten wir eigentlich verhindern“, erklärte Friedhelm Funkel. „Diese tiefen Läufe wollten wir nicht zulassen, weil der Gegner Spieler hat, die das gnadenlos ausnutzen können.“ Das setzten seine Spieler nicht um. Im Gegenteil: Es wurden Bälle im Mittelfeld gleich in Reihe verloren, und dann stand die Abwehr unvorbereitet den schnellen Attacken des Gegners gegenüber. „Nach dem unnötigen 0:2 haben wir es nicht mehr gut gemacht“, sagte Fortunas Trainer, der das „Super-Umschaltspiel“ des BVB lobte. „Dann sind diese Spieler kaum noch aufzuhalten.“

„In Ballbesitz immer die falschen Entscheidungen“

Die Fortunen schafften das jedenfalls nicht. Auch weil sie kaum Ballbesitz hatten, das Umschaltspiel wegen einer enormen Fehlerquote im Passspiel gar nicht erst zustande kam und individuelle Klasse in keiner Situation aufblitzte. „Ich habe in der Pause schon angesprochen, dass wir in Ballbesitz immer die falschen Entscheidungen getroffen haben“, erklärte Funkel.

In der ersten Hälfte konnte das noch mit Einsatz und Kompaktheit einigermaßen kaschiert werden. „Nach der Pause funktionierte das nicht mehr, und dann bekommst du ganz schnell Gegentore“, meinte Funkel. Der Trainer machte der Mannschaft keinen großen Vorwurf, dass kein Spieler mal ein Signal setzte oder als Führungsfigur voran ging.

Chancenlos gegen Dortmunds schnelle Offensive

Das sei eben auch ganz schwierig, wenn die Mannschaft nicht zusammenarbeitet. „Da haben Reus und Sancho ein Tor herausgespielt und wir sind mit fünf Mann drumherum, bekommen aber keinen Zugriff, weil sie sich schlecht positionieren, die Gegenspieler nicht abdecken und nur den Raum zumachen.“ Das war dann zugleich beispielhaft für die weiteren Gegentore.

Wichtig ist jetzt, den Hebel wieder umzulegen. Daran, dass Spieler wie Kaan Ayhan oder Marcel Sobottka gefehlt hätten, wollte niemand die Niederlage festmachen. „Nein, das wäre zu einfach“, sagte Kapitän Oliver Fink, der ganz sicher ist, dass seine Mannschaft nun nicht einbrechen werde. „Dass die Fans uns trotz des 0:5 noch gefeiert haben, sollte uns Mut geben.“ Die Niederlage werde die Fortuna nicht umwerfen. „Trotzdem sind wir nach diesen 90 Minuten total enttäuscht.“