Fortuna Düsseldorf Klare Ansagen zu Fortunas Zukunft

Club will Anforderungen besser gerecht werden.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Nach etwas mehr als drei Stunden war die Jahreshauptversammlung von Fortuna Düsseldorf am Sonntagmittag über die Bühne gegangen. Letztere stand in der Arena, war modern und entsprach dem neuen Geist des Vereins, möglich identifikationsstark rüberzukommen. So viele Fortuna-Logos waren selten auf so kleiner Fläche zu sehen. Nicht zu vergessen: Die Versammlung verlief in einem fast schon zu harmonischen Rahmen, zu dem auch die Mannschaft beitrug, die in voller Stärke mit ihrem Betreuerstab zugegen war und großen Beifall für das Spiel am Samstag und den gesamten bisherigen Verlauf der Saison erhielt.

Die Abstimmungen rissen dank moderner Elektronik und blitzschneller Übertragung nicht wie früher die ganze Veranstaltung auseinander. Auf den beiden Leinwänden war genau zu erkennen, dass Ex-Manager Helmut Schulte (78,1 Prozent Nein-Stimmen) keine Entlastung für seine Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielt, Ex-Vereinschef Dirk Kall aber mit 56,1 Prozent von den 550 stimmberechtigten von 590 anwesenden Mitgliedern nicht abgestraft wurde — Enthaltungen nicht mitgerechnet.

Fortunas Jahreshauptversammlung
21 Bilder

Fortunas Jahreshauptversammlung

21 Bilder

Die Ausführungen von Finanzvorstand Paul Jäger zur wirtschaftlichen Situation beinhalteten keine Brisanz mehr, da der Verlust von 1,18 Millionen Euro bereits öffentlich gemacht worden war. Dass der Verein im Ranking der Zweitligisten auf Rang zehn in der TV-Geld-Rangliste abgesunken ist und mit einer Million weniger (jetzt rund 7,5 Millionen Euro) aus dem TV-Topf rechnen muss, wurde nur zur Kenntnis genommen. Auch dass der Zuschauerschnitt in dieser Saison bereits um rund 1000 unter dem zu Saisonbeginn kalkulierten Schnitt liegt, sei laut Jäger nicht so besorgniserregend, da zum Beispiel gegen Dresden am Freitag mit einem „vollen Haus“ gerechnet wird.

Vorstandsboss Robert Schäfer wusste genau, den Nerv der Anwesenden zu treffen. Er lobte das Engagement der Mitglieder zur Verbesserung der Vereinsstruktur, zu der sie mit kreativen Ideen beitragen. Die Äußerung: „Wir wollen keinen Investor, weil wir ein Traditionsverein sind“, fand natürlich Beifall, ebenso wie die Versicherung, dass Fortuna die richtigen Antworten auf die Entwicklungen des Profifußballs finden werde. „Wir werden uns auf die Stärken des Standorts konzentrieren“, sagte Schäfer, der aber auch eine weitergehende Kooperation mit Clubs und Colleges in den USA nicht ausschließt, um von dort Talente zu verpflichten.

Aufsichtsrats-Chef Reinhold Ernst, der geschickt durch die Versammlung führte, berichtete über den Umbau der Vereinsspitze und lobte den Einsatz von Trainer Funkel beim Aufbau des neuen Teams. „Ich bin stolz darauf, wie wir mit Niederlagen und Rückschlägen umgehen“, sagte Ernst. Fortuna will an vielen Stellen starke Persönlichkeiten, die auch mal unbequem sein können.