Alptraum Champions-League-Aus für Turbine
Potsdam (dpa) - Für Bernd Schröder setzte sich der Alptraum nach dem frühesten Champions-League-Aus auch in der Nacht noch fort. „Ich habe nach der Partie unruhig geschlafen“, gab der Trainer des 1. FFC Turbine Potsdam zu.
Die 3:4-Niederlage vor heimischer Kulisse gegen die Fußball-Frauen des FC Arsenal lag nicht mal 24 Stunden zurück. Bis Schröder und die erfolgsverwöhnten deutschen Meisterinnen aus Potsdam die Pleite verdaut haben, wird es noch eine Zeit dauern. Problem nur: „Viel Zeit zum Durchschnaufen haben wir nicht. Es steht viel auf dem Spiel“, betonte Schröder, dessen Team nach dem 1:2 im Hinspiel in London unbedingt hätte gewinnen müssen. Der zwölfmalige englische Meister erwies sich gegen die personell arg gebeutelten Turbinen aber in beiden Partien als überlegener Gegner.
Mit dem 0:2-Rückstand zur Pause im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion war am Mittwochabend die Vorentscheidung gefallen. Patricia Hanebeck brachte es mit deutlichen Worten auf den Punkt: „In der ersten Halbzeit hatten wir Schiss.“ Dennoch kämpfte sich die Mannschaft noch mal auf 2:2 und 3:3 heran. „Ich bin mir sicher, dass wir nicht schlechter als Arsenal sind“, befand die Schützin des 1:2-Anschlusstreffers, Antonia Göransson.
Den Potsdamerinnen, Gewinner der Champions League 2005 und 2010, gehen nun aber nicht nur Mehreinnahmen durch die Lappen. Das Team muss sich möglichst schnell nach dem K.o. wieder aufrappeln. „Wir müssen Arsenal jetzt abhaken“, forderte Schröder, schon am Sonntag geht es zum Meisterschaftsspiel nach Leverkusen. Auf den Erzrivalen 1. FFC Frankfurt an der Spitze der Bundesliga haben die Potsdamerinnen als Titelverteidigerinnen einen Zähler Rückstand.
Doch macht Schröder das Personal weiter Sorgen. Aktuell sind acht Leistungsträgerinnen angeschlagen. Schröder nannte beispielhaft Spielführerin Tabea Kemme: „Es war ein großer Fehler, sie nach gerade überstandener Grippe gegen Arsenal von Anfang an spielen zu lassen. Sie war noch nicht fit.“
Auch an der japanischen Weltmeisterin Yuki Ogimi seien die Anstrengungen der vergangenen Wochen nicht spurlos vorübergegangen: „Yuki ist vollkommen überspielt.“ Umso mehr sehnt Schröder die Rückkehr von Angreiferin Genoveva Anonma herbei, die in der kommenden Woche vom Afrika-Cup in Potsdam zurückerwartet wird. Für alle anderen gilt es, das frühe Aus in der europäischen Meisterliga irgendwie zu verarbeiten. Schröder weiß aber aus eigener Erfahrung: „Das ist für uns nicht leicht zu verkraften.“