Angerer kontert Bell-Kritik: Macht mich sauer
Edmonton (dpa) - Die deutsche Spielführerin Nadine Angerer hat die Kritik von Frankfurts Bundesliga-Trainer Colin Bell an den Leistungen der Frauen-Nationalmannschaft bei der WM in Kanada empört zurückgewiesen.
„Das macht mich richtig sauer. Weil es immer leicht ist, Sachen von außen zu beurteilen“, sagte die 36-Jährige am Donnerstag in Edmonton. „Wenn man keine Ahnung hat, muss man erstmal die Hintergründe kennen. Aber das Schöne ist, dass er ja auch Trainer ist und es in seinem eigenen Verein besser machen kann.“
Bell, Trainer von Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt, hatte in verschiedenen Interviews vor allem späte Auswechslungen und wenig Flexibilität bei der DFB-Elf moniert. „Nach dem 0:1 ging fast gar nichts mehr, es hat ein Plan B gefehlt. Ein ähnliches Phänomen war übrigens auch 2011 beim Viertelfinal-Aus gegen Japan festzustellen“, hatte der 53-Jährige unter anderem erklärt.
„Ich sehe das komplett anders. Ich bin enttäuscht, dass nach einer Niederlage alles infrage gestellt wird, dass man dann am lautesten schreit. Das sehe ich, ehrlich gesagt, als Schwäche“, giftete Angerer gegen den englischen Coach ihres ehemaligen Clubs. Man habe nach guten Leistungen letztlich im Halbfinale gegen ein sehr starkes US-Team verloren, meinte Angerer.
Sie will in ihrem 146. und letzten Länderspiel am Samstag in der Partie um WM-Platz drei in Edmonton gegen England noch mal alles für den Sieg geben will: „Ich will auf jeden Fall spielen. Wir alle wollen einen erfolgreichen Abschluss und uns nicht mit zwei Niederlagen aus dem Turnier verabschieden.“