DFB-Frauen drehen Rückstand gegen England
Nashville (dpa) - Nach der gelungenen WM-Revanche gegen England stiegen Deutschlands Fußball-Frauen am Montagmorgen gut gelaunt in den Flieger WN 399 von Nashville nach Fort Lauderdale.
Mit dem 2:1 (0:1)-Sieg gegen den WM-Dritten erhielt sich das DFB-Team vor dem Duell mit Gastgeber USA die Chancen auf den Gewinn des hochkarätig besetzten „SheBelieves Cup“ und tankte zugleich viel Selbstvertrauen auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Rio. „Ich bin zufrieden, dass wir hier einige Spielerinnen dabei haben, die sich sehr gut zeigen und in den Vordergrund gespielt haben. Das gibt mir Zuversicht für Olympia“, sagte Bundestrainerin Silvia Neid.
Vor 23 363 Zuschauern gerieten die DFB-Frauen am Sonntag (Ortszeit) bereits in der 9. Minute durch ein Kopfballtor von Toni Duggan in Rückstand. Der zur Pause eingewechselten Sara Däbritz (76.) gelang mit einem abgefälschten Schuss der Ausgleich. Babett Peter (82.) belohnte mit einem verwandelten Foulelfmeter die Aufholjagd. „Eigentlich bin ich nicht als Schützin vorgesehen. Aber wir haben uns alle angeguckt. Da habe ich mir den Ball genommen“, beschrieb die Abwehrspielerin vom VfL Wolfsburg die entscheidende Szene.
„Nach der Pause haben wir viel aggressiver gespielt, die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen und somit das Spiel gedreht. Das war klasse, damit bin ich sehr zufrieden“, erklärte die Bundestrainerin. „Jetzt freuen wir uns auf das Endspiel gegen die USA.“
Der Weltmeister feierte beim 1:0 gegen Frankreich ebenfalls seinen zweiten Sieg im Turnier. Stürmerin Alex Morgan traf in der ersten Minute der Nachspielzeit für die Gastgeberinnen, die wie Deutschland sechs Punkte auf dem Konto haben. In der Nacht zum Donnerstag (01.45 MEZ) kommt es in Boca Raton zur Revanche für das WM-Halbfinale, in dem die DFB-Frauen im Vorjahr mit 0:2 den Kürzeren gezogen hatten.
Neid hatte ihre Startformation im Vergleich zum 1:0-Auftaktsieg gegen Frankreich gleich auf sieben Positionen verändert. Nur Spielführerin Saskia Bartusiak, Dzsenifer Marozsán, Melanie Behringer und Isabel Kerschowski durften erneut von Beginn an ran. Das blieb nicht ohne Folgen, denn im ersten Durchgang lief nicht viel zusammen.
„In der ersten Halbzeit haben wir nicht so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben keinen Druck auf den Ball ausgeübt, uns aber trotzdem einige Chancen herausgespielt, diese aber nicht verwandeln können. England war immer gefährlich bei Standards, vor allem in der Luft“, übte Neid sanfte Kritik.
Das änderte sich in der zweiten Hälfte, als vor allem Däbritz frischen Wind in die deutschen Offensivaktionen brachte. „Sie hat eine hervorragende zweite Halbzeit gespielt und war maßgeblich daran beteiligt, dass wir das Spiel gedreht haben“, lobte Neid die Offensivspielerin vom deutschen Meister Bayern München. „Schade, dass sie nach der zweiten Gelben Karte für das USA-Spiel gesperrt ist.“