„Positiver Abschluss“ DFB-Frauen nach 1:0 gegen England auf EM-Kurs

Washington (dpa) - Die DFB-Fußballerinnen haben mit einem gelungenen Abschluss beim ersten EM-Härtest Lust auf die Europameisterschaft im Sommer geweckt.

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Dank des Jubiläumstores von Stürmerin Anja Mittag in der 44. Spielminute landete die Auswahl von Bundestrainerin Steffi Jones in Washington einen verdienten 1:0 (1:0)-Sieg gegen England und beendete das hochkarätig besetzte Vier-Nationen-Turnier in den USA wie bei der Premiere im Vorjahr mit dem zweiten Platz.

„Es war für mich ein gutes Turnier. Vor allem, weil ich gesehen habe, wie die Mannschaft das umgesetzt hat, was wir von ihr wollten, und wie sie sich von Spiel zu Spiel gesteigert hat. Ich bin sehr froh, dass wir gegen England gewonnen und uns belohnt haben“, bilanzierte Jones nach der letzten Partie beim SheBelieves Cup. „Ich sehe unsere Mannschaft auf einem sehr guten Weg. Man merkt, dass wir uns immer wohler fühlen und die Abläufe immer besser harmonieren.“

Den Turniersieg sicherten sich die starken Französinnen, die direkt nach dem deutschen Spiel den im Umbruch befindlichen Weltmeister USA vor eigenem Publikum mit 3:0 im RFK-Stadion entzauberten.

131 Tage vor dem Start der Europameisterschaft vom 16. Juli bis 6. August in den Niederlanden hat Jones nach dem einwöchigen Kräftemessen mit den besten Teams der Welt mehr Klarheit über den Leistungsstand ihrer Schützlinge. „Wir wissen jetzt, wo wir stehen, was schon gut funktioniert und woran wir bis zur EM noch arbeiten müssen“, erklärte die 44 Jahre alte Fußball-Lehrerin. ‎

Angreiferin Mittag vom VfL Wolfsburg hatte dem Olympiasieger am Dienstagabend mit ihrem 50. Länderspieltor den 20. Erfolg im 24. Duell mit dem WM-Dritten von 2015 beschert. Die hoch eingeschätzten Engländerinnen, die mit einem 1:0-Sieg gegen die die US-Girls überrascht hatten, bereiteten dem achtmaligen Europameister nur in der ersten Viertelstunde einige Probleme.

„Das Team ist bereits zu einer Einheit gewachsen, die eine Spielerin ist für die andere da. Und sie bringen alle viel Leidenschaft und Freude mit“, lobte Jones, die als Abwehrspielerin von Washington Freedom zwei Jahre lang im selben Stadion ihre Heimspiele in der US-Profiliga austrug. „Ich verbinde viele positive Erinnerungen mit diesem Ort, jetzt ist noch eine dazu gekommen.“

Jones freute sich über die Steigerung ihrer Elf im Vergleich zu den Partien gegen die USA (0:1) und Frankreich (0:0). Die Kombinationen liefen flüssiger und zielstrebiger. Und endlich gelang auch das erste Turniertor. Sehenswert war die Entstehung des Jubiläumstreffers von Mittag in ihrem 152. Länderspiel. Nach einer Stafette über mehrere Stationen spitzelte die spielfreudige Lina Magull den Ball gekonnt in den Lauf der mit 31 Jahren ältesten deutschen Spielerin. „Wir hätten noch das ein- oder andere Tor mehr machen können“, sagte Mittag, die das Team schon sehr weit sieht. „Bis zur EM sind es noch ein paar kleinen Sachen, die wir verändern wollen.“

Die DFB-Elf bestreitet am 9. April in Erfurt gegen den Olympia-Dritten Kanada ihr erstes Heimspiel im EM-Jahr. Die direkte Vorbereitung beginnt am 18. Juni. Geplant sind drei Trainingslager. Der letzte Test vor der für den 12. Juli geplanten Abreise ins Nachbarland steigt am 4. Juli. Ein passender Gegner wird noch gesucht. Bei der EM startet Titelverteidiger Deutschland am 17. Juli gegen Mitfavorit Schweden. Weitere Vorrunden-Kontrahenten sind Italien und Russland.