DFB-Frauen siegen erneut gegen Norwegen
Albufeira (dpa) - Die deutschen Fußball-Frauen sind mit dem dritten Vorrundensieg ins Finale des Algarve-Cups gegen Japan gestürmt. Im abschließenden Gruppenspiel bezwang die DFB-Auswahl am Montag Norwegen in Albufeira mit 3:1 (2:1).
Die Skandinavierinnen gingen in der Revanche für das EM-Endspiel von 2013 durch Lene Mykjaland in der 2. Minute per Foulelfmeter in Führung. Doch Simone Laudehr (12.), Anja Mittag (31.) nach einem Fehler von Torhüterin Ingrid Hjelmseth und Dzsenifer Marozsan (54.) aus fast 30 Metern in den Winkel machten vor 400 Zuschauern den 19. Sieg im 39. Duell mit Norwegen perfekt.
Die Bundestrainerin war natürlich zufrieden. „Wir freuen uns über den dritten Sieg im dritten Spiel, aber bewerten das Ganze auch nicht über“, bilanzierte Silvia Neid. „Die Spielerinnen, die neu in die Anfangsformation gekommen sind, haben das gut umgesetzt. Die erste Halbzeit war ausgeglichen, die zweite Halbzeit hat sich Norwegen zurückgezogen, uns mehr Raum gegeben. Da haben wir ab und an die falsche Entscheidung getroffen“, meinte Neid und betonte: „Jetzt freuen wir uns auf den Weltmeister.“
Im Finale trifft Europameister Deutschland in Faro auf Weltmeister Japan. Die Japanerinnen hatten das Endspiel durch einen abschließenden 2:1-Last-Minute-Sieg gegen Schweden erreicht. 2012 standen sich Japan und die deutsche Mannschaft schon einmal im Finale an der portugiesischen Südküste gegenüber. Vor zwei Jahren holte die DFB-Elf mit dem 4:3-Erfolg den zweiten Turniersieg nach 2006.
Gegen Norwegen hatte Neid im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen China gleich sieben Änderungen vorgenommen. Ihr Länderspiel-Comeback feierte Babett Peter nach acht Monaten Verletzungspause wegen eines Ermüdungsbruches im Fuß. Die Frankfurterin, die zuvor ihren Wechsel nach Wolfsburg zur neuen Saison bekanntgegeben hatte, rückte neben Annike Krahn in die Innenverteidigung der DFB-Elf, die bereits vor der Partie als Finalist festgestanden hatte.
Peter stand schon nach wenigen Sekunden im Fokus, als sie beim ersten norwegischen Angriff Isa Elise Enget im Strafraum zu Fall brachte. So musste die DFB-Elf nach dem von Mykjaland sicher verwandelten Strafstoß früh einem Rückstand hinterherlaufen. Danach bekam der Europameister die Partie aber schnell in den Griff. Laudehr setzte sich im Strafraum geschickt durch und glich aus. Da Spielmacherin Marozsan diesmal auf der „Sechs“ getestet wurde, hatte Mittag in der zentralen offensiven Rolle viele Freiheiten. Und die Wahl-Schwedin nutzte die Verwirrung nach einem Fehler von Torfrau Hjelmseth, die einen vermeintlichen Rückpass nicht aufnehmen wollte, zu ihrem 25. Länderspieltreffer.
Auch nach dem Wechsel behielt die deutsche Elf das Heft in der Hand. Mit Marozsans herrlichem Distanzschuss in den Winkel war die Partie praktisch entschieden, so dass Neid wie üblich munter durchwechseln konnte. Alexandra Popp scheiterte zweimal kurz nacheinander, auch Celia Sasic und Sara Däbritz hätten das Ergebnis in der Schlussphase noch deutlicher gestalten können. Nun freuen sich alle auf die erneute WM-Revanche gegen Japan. „Das ist eine sehr spielstarke Mannschaft, das wird richtig Spaß machen. Für die Zuschauer wird es sicher ein spannendes Spiel“, sagte Nationalmannschafts-Managerin Doris Fitschen im TV-Sender Eurosport.