Frauen-Elite spielt beim Hallen-Pokal um ersten Titel
Magdeburg (dpa) - Die deutsche Frauenfußball-Elite trifft sich zum Jubiläumsturnier in Magdeburg. Bei der 20. Auflage des DFB-Hallen-Pokals sind wie immer in den vergangenen Jahren alle zwölf Frauen-Bundesligisten vertreten.
Rekordsieger ist mit sechs Titeln der 1. FFC Turbine Potsdam.
Die Mannschaft von Trainer Bernd Schröder rechnet sich gute Chancen aus, in ihrem „Wohnzimmer“ den insgesamt siebten Erfolg einzufahren. Zu den größten Konkurrenten gehören der bisher fünfmal siegreiche 1. FFC Frankfurt und Triple-Sieger VfL Wolfsburg. Zum ersten Mal steigt die Veranstaltung in der GETEC-Arena statt am Samstag erst am Sonntag.
Bei dem bei Fans und Spielerinnen gleichermaßen beliebten Turnier einen Tag vor der FIFA-Gala in Zürich sieht VfL-Trainer Ralf Kellermann, der neben Bundestrainerin Silvia Neid für die Wahl zum besten Coach im Frauenfußball nominiert ist, keinen klaren Favoriten auf den ersten Titel des Jahres. „Jeder Bundesligist sollte über fünf bis acht gute Hallenspielerinnen verfügen. Von daher kannst du immer mal in der Vorrunde ausscheiden, wenn es nicht gut läuft“, sagte Kellermann. „Wir wollen Spaß haben, und das geht am besten, wenn wir das Turnier gewinnen.“
Zwar wird er einige Stars wie Conny Pohlers oder Martina Müller auf dem Hallenparkett schonen, dafür wird aber Neuzugang Olga Petrowa vom russischen Meister Rossijanka aus Moskau wohl ihr Debüt im VfL-Dress geben.
Viel vorgenommen hat sich in diesem Jahr Bundesliga-Spitzenreiter 1. FFC Frankfurt. „Der Hallen-Pokal ist eine hervorragend organisierte Veranstaltung, bei der wir unser Bestes geben und alles daransetzen werden, so weit wie möglich zu kommen“, betonte Cheftrainer Colin Bell. Neben dem sportlichen Ehrgeiz stehe aber gerade beim „Budenzauber“ auch der Spaß im Vordergrund, um den Fans in Magdeburg attraktive Spiele und ein tolles Turnier bieten.
Auch Bell will die Belastung für die Spielerinnen dosieren, denn die Verletzungsgefahr in der Halle ist größer als auf Naturrasen. „An oberster Stelle steht die Gesundheit aller Teilnehmerinnen und damit verbunden der Wunsch, dass unsere Spielerinnen - gerade im Hinblick auf unsere Rückrunden-Ziele - verletzungsfrei bleiben.“
Gespannt dürfen die Zuschauer auch auf den Auftritt der Duisburgerinnen sein. Nach der finanziellen Pleite des FCR kamen die Frauen in der Winterpause beim MSV Duisburg unter und treten nun erstmals im neuen „Zebra“-Gewand an. „Wir wollen den Leuten etwas zurückgeben und zeigen, dass wir würdig sind, dieses Trikot zu tragen“, sagte Spielführerin Jennifer Oster.
Gespielt wird zunächst nach dem Modus Jeder gegen Jeden in drei Gruppen mit vier Teams. Die Spieldauer beträgt zwölf Minuten. Nach der Vorrunde geht es in der K.o.-Runde mit den Viertelfinal-Partien weiter bis zum Finale, das für 16.10 Uhr angesetzt ist. Auch Bundestrainerin Neid wird in Magdeburg dabei sein. Am Montag reist sie wie Kellermann zur Gala des Fußball-Weltverbandes in die Schweiz.