Zum SheBelieves Cup US-Trip der DFB-Frauen: Jones über Lage „etwas besorgt“

Frankfurt/Main (dpa) - Die politische Lage in den USA mit Donald Trump beschäftigt auch die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft bei ihrem Trip zum SheBelieves Cup.

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Trotz der Debatten um angekündigte Einreiseverbote des neuen Präsidenten fliegt der Olympiasieger jedoch ohne Bedenken zu dem Vier-Nationen-Turnier. „Es ist so, dass die Spielerinnen wissen, wie die Einreisesituation ist, zumal wir eine Spielerin mit Migrationshintergrund haben“, sagte Bundestrainerin Steffi Jones.

Mittelfeldspielerin Sara Doorsoun von der SGS Essen verfüge aber nur über einen deutschen Pass, von daher erwarte man keine Probleme. Doorsoun ist die Tochter eines Iraners und einer Türkin. Jones selbst hat einen deutschen und einen US-Pass. Die Frankfurterin ist Tochter eines amerikanischen Soldaten und einer deutschen Mutter. „Wie jeder andere auch verfolge ich die Nachrichten täglich und bin vielleicht auch etwas besorgt“, sagte die 44-Jährige. „Aber wir reisen zu einem sportlichen Event. Die politischen Dinge müssen andere auf einer anderen Ebene klären.“

Eine DFB-Mitarbeiterin sagte, dass der Nationalmannschaft zwei spezielle Warteschlangen bei der Einreise zugesichert worden seien. Deshalb müssen sich Spielführerin Dzsenifer Marozsán und Co. nicht auf lange Wartezeiten einstellen. Die DFB-Auswahl trifft bei dem Turnier zunächst am 2. März in Chester/Pennsylvania auf Weltmeister USA. Am 4. März steht in Harrison/New Jersey das Duell mit Frankreich an und zum Abschluss die Partie am 7. März in Washington gegen den WM-Dritten England. Sport1 überträgt die Spiele im frei empfangbaren Fernsehen.

Für das Team von Jones sind die drei Partien innerhalb einer Woche der Auftakt ins EM-Jahr und „eine wichtige Standortbestimmung“ auf dem Weg zur angestrebten Titelverteidigung bei der Europameisterschaft in den Niederlanden (16. Juli bis 6. August).

Für den Flug haben die Spielerinnen von Jones speziellen Lesestoff bekommen: Als PDF-Datei verschickte die Weltmeisterin von 2003 das einst vom früheren DFB-Sportdirektor Hansi Flick entwickelte Workbook, das „etwas upgedatet“ worden sei. „Damit unsere vielen Neuen nicht vor der Taktiktafel stehen und nicht wissen, von was wir reden“, erklärte die Bundestrainerin.

Dabei gehe es vor allem um die Spielphilosophie. „Wir wollen das Spiel dominieren - egal, welcher Gegner kommt“, sagte Jones. Unter der Nachfolgerin von Silvia Neid sind die deutschen Frauenfußballerinnen in fünf Partien ungeschlagen.