Wolfsburgerinnen im CL-Finale - Turbine raus
Wolfsburg (dpa) - Die Fußball-Frauen des VfL Wolfsburg stehen vor ihrem nächsten großen Coup.
Der Triplesieger der vergangenen Saison gewann das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Turbine Potsdam mit 4:2 (3:2) und kann sich am 22. Mai erneut den Triumph in dem bedeutenden internationalen Wettbewerb sichern. Gegner im Endspiel in Lissabon ist das schwedische Team Tyresö FF, das sich gegen Birmingham City mit 3:0 durchsetzte.
„Das wird sicherlich nicht einfach. Aber wenn wir die Leistung von heute zeigen, können wir den Pokal wieder holen“, sagte die zweifache Torschützin Alexandra Popp. Die Wolfsburgerinnen feierten nach dem Abpfiff mit ihren Fans uns stimmten „So sehen Sieger aus“ an.
Nach dem 0:0 im Hinspiel erzielten in der Wolfsburger Arena die Nationalspielerinnen Nadine Keßler (17.), Popp (35./41.) sowie Martina Müller (79.) die Treffer für den Titelverteidiger. Turbine war durch Julia Simic (7.) und Genoveva Anonma (34.) zwischenzeitlich zweimal in Führung gegangen. „Gut, dass wir zweimal schnell zurückgekommen sind. Das zeigt den Charakter dieser Mannschaft“, konstatierte VfL-Coach Ralf Kellermann. „In der Summe beider Spiele sind wir verdient ins Endspiel eingezogen. Heute war das eine absolute Werbung den Frauenfußball.“
Die beiden Bundesliga-Konkurrenten lieferten sich eine laufintensive und kampfbetonte Partie. Hatten gerade die Wolfsburgerinnen im torlosen Hinspiel noch beste Chancen ausgelassen, sahen die 10 791 Zuschauern in der Wolfsburger Arena diesmal schon in der ersten Halbzeit fünf Tore.
Bei vielen schönen Kombinationen blieben auch Fehler nicht aus. Einen groben Patzer leistete sich VfL-Torhüterin Almuth Schult vor dem zwischenzeitlichen 1:2, als sie ihr Tor verließ, den Ball aber vertändelte statt zu klären. Turbine-Mittelfeldspielerin Asano Nagasato passte auf Anonma und die Angreiferin schob den Ball ins leere Tore.
Am Ende sollte sich dies für das Team von Trainer Ralf Kellermann nicht rächen, weil die 22-jährige Popp den Aussetzer ihrer Torfrau schnell wieder gutmachte. Gleich darauf versenkte die Nationalstürmerin einen Kopfball und hatte mit ihrem zweiten Kopfballtreffer sechs Minuten später die Partie zugunsten der Niedersachsen gedreht. In der zweiten Halbzeit machte dann die erfahrene Angreiferin Müller aus kurzer Distanz alles klar. „Man hat gesehen, dass wir unbedingt wollten“, erklärte die Potsdamerin Simic. „Der Frust ist riesengroß.“