Gomez: Mittelstürmer kein Auslaufmodell

Frankfurt/Main (dpa) - Torjäger Mario Gomez glaubt nicht daran, dass der klassische Mittelstürmer im Fußball ein Auslaufmodell ist.

„Mindestens 95 Prozent der Topteams im Weltfußball spielen immer noch mit einem richtigen Stürmer. Und 99 Prozent der Trainer sind froh, wenn sie einen Killer im Team haben“, sagte der Nationalspieler des FC Bayern München, der in 58 Länderspielen 25 Tore erzielt hat, in einem Interview mit mehreren Zeitungen.

Bundestrainer Joachim Löw hat dagegen prophezeit, dass neben bulligen Angreifern in Zukunft vermehrt kleine und wendige Spieler in der vorderen Linie gefragt sein würden. Im WM-Qualifikationsspiel am Freitag in Astana gegen Kasachstan könnte es darum sein, dass er auf einen spielenden Neuner wie Mario Götze statt Gomez setzt.

Allerdings beruhigte der Bundestrainer klassische Torjäger wie Gomez oder auch den in Astana verletzt fehlenden Miroslav Klose: „Natürlich brauchen wir Spieler wie Gomez oder Klose. Diese Stürmer will man nicht abschaffen. Selbstverständlich braucht man Spieler, die Tore erzielen können.“

Speziell zu Gomez ergänzte Löw: „Mario hat international schon häufig bewiesen, dass er wahnsinnig torgefährlich ist.“ Wichtig sei aber, dass ein Trainer variieren könne und im Angriff über „unterschiedliche Spielertypen“ verfüge.

Zu Löws Planspielen mit einem spielenden Angreifer bemerkte Gomez: „Er wird vermutlich nur dann ohne Miro Klose oder mich spielen, wenn die anderen Tore schießen. Irgendwann benötigt jede Mannschaft einen, der Tore schießt. Sonst gewinnst du nämlich kein Spiel. Ich denke, jede Mannschaft braucht einen Killer, unabhängig davon, ob der groß oder klein, schwer oder leicht ist.“

Auch der kleingewachsene Weltfußballer Lionel Messi vom FC Barcelona ist aus seiner Sicht „ein totaler Mittelstürmer“ und „bestimmt kein falscher Neuner“. Wenn einer wie der Argentinier 60 oder 70 Tore im Jahr schieße, sei er „ein Killer“, meinte Gomez.