Infantino genervt von FIFA: „Ein bisschen die Nase voll“

Frankfurt/Main (dpa) - Die Europäische Fußball-Union geht im Zusammenhang mit der schleppenden Aufarbeitung ungelöster Probleme beim Weltverband weiter auf Distanz zur FIFA.

Nach einem Treffen zahlreicher europäischer Verbände in Frankfurt zeigte sich UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino zunehmend genervt. „Die ganze Angelegenheit macht uns eigentlich alle ein bisschen traurig. Und wir haben eigentlich alle auch ein bisschen die Nase ziemlich voll“, betonte der Schweizer mit Blick auf den umstrittenen Untersuchungsbericht der Ethikkommission zur WM-Vergabe 2018 an Russland und 2022 an Katar. „Jeden Tag kommt was Neues raus, es wäre doch schön, wenn da mal für Klarheit gesorgt werden könnte.“

Bei der Frage nach einem möglichen gemeinsamen Gegenkandidaten für Amtsinhaber Joseph Blatter bei der FIFA-Präsidentschaftswahl im Mai 2015 hielt sich Infantino bedeckt. „Das einzige, was die UEFA machen kann, ist eine Plattform aufstellen, damit es zur Diskussion kommt“, erklärte der Jurist. Vor der nächsten Sitzung des Exekutivkomitees der UEFA im Januar würden die europäischen Verbände über diese Frage beraten. „Man kann nichts ausschließen. Ob alle geschlossen für einen Kandidaten sind, das ist noch offen und hat auch noch Zeit“, so Infantino.

Verärgert reagierte der Generalsekretär des europäischen Verbandes auf Medienberichte, wonach auch UEFA-Chef Michel Platini in den Skandal um die FIFA geraten sei. Er sei erstaunt, dass man „solchen Blödsinn überhaupt publiziert“, so Infantino.