2:1 in Irland: Gute Ausgangslage für Schweden

London (dpa) - Anders Svensson strahlte zufrieden, und tatsächlich war der Abend in Dublin für ihn ziemlich optimal gelaufen. Er, der zuletzt Aussortierte, war beim 2:1 (1:1)-Erfolg Schwedens in der WM-Qualifikation gegen Irland binnen 90 Minuten zum Rekordmann und Sieggaranten geworden.

Genau wie Keeper Thomas Ravelli kann Svensson nun 143 Länderspiele vorweisen und am Dienstag alleiniger Rekordnationalspieler seines Landes werden.

„Ein so wichtiges Duell von Beginn an zu spielen, zu gewinnen und das entscheidende Tor zu schießen, macht mich unglaublich stolz und glücklich“, jubelte der 37 Jahre alte Matchwinner, der mit seinem Siegtor die Hoffnungen der Skandinavier auf die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014 am Leben hielt.

Am Dienstag wartet das Auswärtsspiel in Kasachstan. „Das müssen wir auch gewinnen, denn der Sieg hier soll etwas bedeuten. Gewinnen wir dort, haben wir eine gute Ausgangslage“, sagte Svensson. Die Schweden sind nun Favorit auf den zweiten Rang hinter Spitzenreiter Deutschland, der zur Teilnahme an den Playoff-Spielen berechtigt.

Dagegen sind die WM-Chancen der Iren, die von den eigenen Zuschauern ausgebuht wurden, auf ein Minimum gesunken. In der Tabelle der Gruppe C belegen sie hinter der DFB-Auswahl (19 Punkte), Schweden (14) und den punktgleichen Österreichern (11) aufgrund der schlechteren Tordifferenz nur den vierten Rang. Im Oktober müssen sie in Deutschland antreten, danach folgt die letzte Partie zu Hause gegen Kasachstan.

„Wir sind in einer schwierigen Position, müssen aber weiter an unseren Traum glauben. Noch haben wir drei Spiele, allerdings ist es offensichtlich, dass wir am Dienstag in Österreich gewinnen müssen“, erklärte Nationaltrainer Giovanni Trapattoni. Er hatte aus den beiden Spielen vier Punkte gefordert.

Einen Grund, seine Arbeit infrage zu stellen und möglicherweise von seinem Amt zurückzutreten sieht Trapattoni nicht. „Wir haben in der Mannschaft sehr viel verändert. Vor dem Spiel waren wir punktgleich mit einem starken Team wie Schweden. Wir haben bisher keinen guten, sondern einen großartigen Job gemacht“, betrieb der Starcoach Werbung auch in eigener Sache.

Für sein Team hatte es zunächst gut begonnen. In der 21. Minute hatte Robbie Keane die Iren mit seinem 60. Länderspieltor in Führung gebracht (21.), doch Johan Elmander (33.) und der 37-Jährige Svensson drehten die Begegnung für die Schweden. „Es fühlt sich fast ein bisschen surrealistisch an“, sagte der Siegtorschütze der Zeitung „Dagens Nyheter“, die feststellte, dass ein Drehbuchautor für ihn kein besseres Script hätte verfassen können. Sein Jubiläum will der Oldie am liebsten mit einem Erfolg in Kasachstan feiern - denn dann wären die Schweden der Reise nach Brasilien wieder ein Stückchen näher.