Acht Verurteilungen im österreichischen Wettskandal
Graz (dpa) - Im Prozess um die bislang größte Wettbetrugs-Affäre im österreichischen Fußball sind die Hauptangeklagten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Die Richterin sah es vor dem Landgericht in Graz als erwiesen an, dass der ehemalige österreichische Nationalspieler Sanel Kuljić und der frühere SV-Grödig-Profi Dominique Taboga an der versuchten Manipulation von Bundesliga-Spielen beteiligt waren. Kuljić wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt. Taboga bekam drei Jahre Haft, zwei davon auf Bewährung.
Zehn Personen - darunter fünf Spieler - waren wegen der versuchten Manipulation von 18 Spielen der österreichischen Bundesliga und Ersten Liga zwischen November 2004 und Oktober 2013 angeklagt. Insgesamt acht wurden verurteilt. Zwei sprach das Gericht frei, unter anderem den früheren SV-Grödig-Spieler Thomas Zündel.
Taboga, der vom Weltfußballverband FIFA auf Lebenszeit gesperrt worden war, nahm das Urteil an. Er hatte als Zeuge maßgeblich zur Aufdeckung des Falls beigetragen. Kuljić erbat sich Bedenkzeit. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, das Urteil ist damit noch nicht rechtskräftig. Im Prozess ging es unter anderem um mögliche Absprachen zwischen Spielern.