AEK-Coach Lienen schildert Folgen der Finanzkrise
Athen (dpa) - Ewald Lienen hat mit bedrückenden Aussagen die drastischen Folgen der Finanzkrise auch für den griechischen Fußball geschildert.
Der als Coach bei AEK Athen arbeitende Lienen sagte der „Frankfurter Rundschau“: „Zu Beginn meiner Tätigkeit hier musste ich ein gemeinsames Frühstück einführen, weil einige Spieler mit knurrendem Magen zum Training kamen. Zum Glück gibt es Restaurants, in denen die Spieler kostenfrei essen können und Anhänger, die uns immer wieder einladen.“
Das ganze Ausmaß der Situation sei ihm beim Amtsantritt im vorigen Oktober nicht bewusst gewesen, räumte Lienen ein. Wegen des hohen Schuldenbergs hätten bis auf einige Reservisten fast alle Spieler den Verein im vorigen Sommer verlassen. Für die neuen, meist jungen Spieler und die Angestellten des Clubs gehe es um die pure Existenz.
„Viele Spieler verdienen 500 bis 1000 Euro im Monat, die der Klub in der Regel nicht hat. Sie müssen darauf hoffen, dass der Verein in der Lage ist, ihre Miete zu bezahlen. Doch selbst das ist seit Monaten kaum möglich“, berichtete Lienen. Sponsorenverträge würden wegbrechen, die Eintrittspreise seien drastisch reduziert worden, Fans hätten die Geschäftsstelle besetzt. „Wenn wir die Probleme nicht gelöst bekommen, dann gehen hier die Lichter aus“, sagte Lienen.