Ancelotti sicher: Ronaldo wird wieder Weltfußballer
Madrid (dpa) - Sein drittes Tor feierte Cristiano Ronaldo, als hätte er einen Titel gewonnen. Dabei zählte sein Treffer zum 5:0-Endstand beim Kantersieg von Real Madrid über Athletic Bilbao eigentlich nur für die Statistik.
Aber für den Portugiesen war der Torerfolg ein weiterer Schritt zu seiner erneuten Wahl zum Weltfußballer des Jahres. So sah es auch Trainer Carlo Ancelotti. „In diesem Jahr gibt es keine großen Zweifel, wer Weltfußballer wird“, meinte der Italiener. „Da braucht man keine Wetten abzuschließen.“
Ronaldo gelang sein 22. Dreierpack in der spanischen Liga. Damit egalisierte er den Rekord, der von den Fußball-Legenden Alfredo di Stéfano und Telmo Zarra gehalten wird. Seit Saisonbeginn erzielte CR7 in sechs Punktspielen, in denen er zum Einsatz kam, 13 Treffer - ebenso viele wie Neymar und Lionel Messi vom Titelrivalen FC Barcelona zusammen. Er konnte sich sogar die großzügige Geste leisten, Karim Benzema quasi auf dem Silbertablett ein Tor zu servieren, das er auch selbst hätte erzielen können.
„Solange Real einen Ronaldo im Angriff hat, erübrigt sich eine Debatte über die Taktik“, konstatierte das Sportblatt „As“. Die Fans im Bernabéu-Stadion skandierten: „Goldener Ball für Cristiano!“ Das Publikum feierte aber nicht nur den Rekordschützen, sondern auch den oft gescholtenen Benzema, der die übrigen zwei Treffer beisteuerte, und Gareth Bale, der zwei Tore vorbereitete.
„Die Formel BBC (Bale, Benzema, Cristiano) gefällt uns“, freute sich Ronaldo und gab das Lob an seinen französischen Teamkameraden weiter: „Benzema ist der beste Stürmer der Liga.“ Das Sportblatt „Marca“ fasste das Torfestival der Real-Angreifer unter Anspielung auf den britischen Sender in der Formel zusammen: „BBC in High Definition“.
Reals Neugang James Rodríguez blieb ohne Treffer, animierte die Madrilenen aber zu einer neuen Variante des Torjubels. Auf Initiative des Kolumbianers versuchten Ronaldo & Co. sich nach dem 1:0-Führungstreffer in einem Tänzchen nach dem Lied „Ras Tass Tas“, wie es die kolumbianische Nationalelf bei der Weltmeisterschaft vorgeführt hatte. „Ich fand das sympathisch“, sagte Ancelotti.
Bilbao hatte dem Angriffswirbel der Königlichen nichts entgegenzusetzen. Die in der Champions League spielenden Basken starteten so schwach in die nationale Saison, dass sie in der Liga als Drittletzter auf einem Abstiegsplatz rangieren. Ihr Torwart Gorko Iraizoz verhinderte beim 0:5 sogar ein noch schlimmeres Debakel.