Arsenal auf CL-Kurs - Podolski als Mittelstürmer
London (dpa) - Erst Flügelspieler, dann Joker und jetzt Mittelstürmer: Mit Lukas Podolski wurde beim FC Arsenal schon ganz schön herumprobiert.
Trainer Arsène Wenger forderte nach dem 1:0-Arbeitssieg bei Absteiger Queens Park Rangers am Samstag erst einmal Geduld mit dem deutschen Fußball-Nationalspieler: „Er hat kein Verletzungsproblem. Es ist erst sein zweites Spiel da vorne. Wir müssen ihm etwas Zeit geben.“ Podolski selbst tangiert das Gerede um seine optimale Rolle offenbar wenig. Der 27-Jährige twitterte topgelaunt: „Gutes Gefühl nach diesem harten Sieg.. Wir haben den nächsten Schritt Richtung Champions League gemacht.“
Allerdings war es Arsenals Topscorer Theo Walcott, der die Gunners mit seinem 13. Saisontor nach 20 Sekunden aussichtsreich im Rennen um ein Top-Vier-Finish hielt. Auch Walcott betont regelmäßig seinen Anspruch auf die bei Arsenal wenig überzeugend besetzte Mittelstürmerposition. In Abwesenheit des rotgesperrten Olivier Giroud probiert Wenger darauf aber lieber Podolski aus, den er zuvor öfter als Edel-Joker eingesetzt hatte: „Ich glaube, das ist seine beste Position, weil er auf den Flügeln so hart arbeiten muss und er mehr der Vollstrecker ist als alle anderen im Team.“
Podolski hatte die zentrale Rolle im Saisonverlauf schon mal zaghaft eingefordert, zeigte aber wie gegen Manchester United (1:1) wieder nur eine durchschnittliche Partie. Den Gunners fehlt der ultimative Goalgetter-Typus. Unter den Fans werden die Rufe nach FC-Bayern-Teilzeitkraft Mario Gomez immer lauter. Podolski - auf welcher Position auch immer - kann dennoch auf eine beachtliche Debüt-Saison in England zurückblicken: Der Publikumsliebling traf vier Mal in der Champions League, bis dato neun Mal in der Premier League und er war zeitweise der beste Vorbereiter der Liga. Und das, obwohl er zwischendurch von hartnäckigen Knöchelproblemen ausgebremst wurde.
Arsenal (67 Punkte) blieb am drittletzten Spieltag in der achten Partie nacheinander ohne Niederlage und hat noch zwei lösbare Aufgaben vor sich: daheim gegen Wigan Athletic und auswärts gegen Newcastle United. Wermutstropfen aus Sicht der Kanoniere war, dass Tottenham Hotspur (65) dank eines späten 1:0-Siegtors von Englands Fußballer des Jahres Gareth Bale gegen den FC Southampton gewann. Die Spurs, bei denen Lewis Holtby wieder einmal eingewechselt wurde, haben zudem ein Nachholspiel gegen den FC Chelsea in petto.
Den Aufstieg in die Premier League machte unterdessen Hull City mit dem ehemaligen Paderborner Torjäger Nick Proschwitz perfekt. In einem dramatischen Saisonfinale musste Hull nach dem 2:2 gegen Zweitliga-Meister Cardiff City rund 15 Minuten zittern, ehe die 1:2-Heimniederlage des direkten Konkurrenten FC Watford gegen Leeds United feststand. Der eingewechselte Proschwitz hatte zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen (58.), aber in der Nachspielzeit mit einem verschossenen Elfmeter die Vorentscheidung verpasst.