Arsenal-Krise verschlimmert sich: 1:2 gegen Tottenham
London (dpa) - Auch das Kopfball-Tor von Per Mertesacker hat die Pleite des kriselnden FC Arsenal im 174. Nord-London-Derby gegen Tottenham Hotspur nicht verhindern können. Dem ehemaligen Bundesliga-Profi war in der 51. Minute der Anschlusstreffer gelungen.
Am Ende blieb es aber beim 1:2 (0:2). „Es tut mir leid für das Team und die Fans. Das ist schwer zu schlucken“, sagte Gunners-Coach Arsène Wenger. Superstar Gareth Bale mit dem 16. Saisontor (37.) und Aaron Lennon (39.) hatten die Spurs-Treffer am 28. Spieltag der englischen Meisterschaft erzielt.
Bei dem sehr effizient spielenden Fußball-Team von Co-Trainer Steffen Freund saß der Ex-Schalker Lewis Holtby nur auf der Ersatzbank. Lukas Podolski kam im Gunners-Dress lediglich zu einem „Joker“-Einsatz ab der 77. Minute. Sein zuletzt oft kritisierter Nationalmannschaftskollege Mertesacker, der wie beim 5:2 gegen die Spurs in der Hinrunde traf, spielte in der Innenverteidigung wie üblich durch. Nach seinem Kopfball-Tor feierten Arsenals Anhänger den 1,98 Meter großen Deutschen mit einem ihm gewidmeten Fan-Song.
Arsenal hat als Fünfter mit 47 Punkten nun aber schon fünf Zähler Rückstand auf die Champions-League-Ränge. „Wir müssen kämpfen. Jetzt wird es sehr schwer, noch in die Top-Vier zu kommen“, meinte Wenger, in dessen Ära sich die Gunners immer für die Königsklasse qualifiziert haben - 15 Mal in Serie. Letztmals landeten die Kanoniere am Saisonende 1994/95 hinter ihrem Erzrivalen Tottenham.
Spurs-Trainer André Villas-Boas jubelte ausgelassen. „Das war ein sehr, sehr wichtiger Sieg. Das bedeutet unseren Fans sehr viel“, sagte der Portugiese. „Wir haben jetzt extremes Selbstbewusstsein und Arsenal ist an einem Tiefpunkt.“ Tottenham, das seinen vierten Liga-Erfolg in Serie feierte und seit zwölf Partien ungeschlagen ist, zog mit 54 Punkten wieder am FC Chelsea (52) vorbei auf den dritten Platz. Der Ex-Verein von Villas-Boas kam am Samstag an der Stamford Bridge dank eines Tors des früheren Hoffenheimers Demba Ba zu einem 1:0 (1:0)-Arbeitssieg gegen West Bromwich Albion.
Rekordchampion Manchester United (71) eilt nach seinem 4:0 (1:0)-Heimerfolg gegen Norwich City der 20. Meisterschaft entgegen. Dabei glänzte der frühere Dortmunder Shinji Kagawa mit einem Dreierpack. Club-Legende Ryan Giggs stand nicht im Kader. Der 39-Jährige soll seinen 1000. Einsatz als Fußballprofi gegen Real Madrid im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League am Dienstag feiern, wie Coach Alex Ferguson ankündigte. In der Liga hat United zumindest bis Montag ein 15-Punkte-Polster auf Manchester City. Der Meister tritt zum Abschluss des Spieltags bei Aston Villa an.
Dem FC Arsenal (47) sitzt der FC Everton (45) nun noch dichter im Nacken, der mit Kurzzeitarbeiter Thomas Hitzlsperger einen 3:1 (1:0)-Heimsieg gegen den FC Reading verbuchte. Der wiedererstarkte FC Liverpool bleibt nach dem 4:0 (3:0) bei Wigan Athletic als Siebter (42) in Lauerstellung auf die Europapokal-Plätze. Uruguays Stürmerstar Luis Suárez war dreimal erfolgreich (18./34./49.) und löste mit 21 Treffern Robin van Persie (19) als Liga-Topscorer ab.
Im Tabellenmittelfeld schoss Sascha Riether sein erstes Premier-League-Tor für den FC Fulham. Der Ex-Nationalspieler traf zum zwischenzeitlichen 2:0 beim AFC Sunderland (35.), am Ende mussten sich die Whites aber mit einem enttäuschenden 2:2 begnügen.