Arsenal siegt mit Lehmann im Tor - ManU vorn
London (dpa) - Elf Monate nach seinem letzten Bundesligaspiel hat Jens Lehmann einen Rekord aufgestellt: Der 41 Jahre alte Torwart wurde beim 3:1-Auswärtssieg des FC Arsenal bei den Blackburn Rovers zum ältesten Ausländer, der je in der englischen Premier League zum Einsatz kam.
Der für die „Gunners“-Startelf vorgesehene Torhüter Manuel Almunia hatte sich beim Aufwärmen am Knie verletzt, Lehmann nahm seine unverhoffte Rückkehr in den Kasten der Nord-Londoner mit Humor. „Rentner müssen im Strafraum geschützt werden“, forderte er vor dem Anpfiff von Schiedsrichter Lee Mason.
Der ehemalige Nationalspieler bot ein ordentliches Comeback, hatte unmittelbar vor Gary Taylor-Fletchers Tor für die Gastgeber (53.) aber großes Glück, dass Schiedsrichter Lee Mason Vorteil gewähren ließ: sein Foul an DJ Campbell im Strafraum wäre rotwürdig gewesen.
„Das Leben steckt voller Überraschungen“, sagte Lehmann nach der Partie zufrieden. Abou Diaby (18.), Emmanuel Eboué (20.) und Robin van Persie (76.) trafen für Arsène Wengers Elf, die nun seit 14 Spielen in der Liga ungeschlagen ist und sich noch Chancen in der Meisterschaft ausrechnet.
Spitzenreiter Manchester United, das sieben Punkte Vorsprung auf die Londoner und ein Spiel mehr absolviert hat, gab sich am Vortag beim ungefährdeten 2:0 gegen Fulham keine Blöße. Dimitar Berbatow (12.) und Antonio Valencia (32.) entschieden die Partie im „Old Trafford“ bereits vor der Pause. Die im Vergleich zum 1:0-Auswärtssieg beim FC Chelsea in der Champions League auf acht Positionen veränderte Mannschaft von Alex Ferguson begnügte sich danach mit Verwaltungsfußball.
„In der zweiten Hälfte war das Spiel sehr langsam, vielleicht war es zu heiß“, sagte Ferguson. „Einige nahmen wohl ein Sonnenbad.“ Von einer „Generalprobe“ vor dem Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea in der Champions League am Dienstag konnte angesichts des mangelnden Widerstands der Gäste nicht die Rede sein.
Der „Observer“ beschrieb das Spiel als „Ehrenrunde für United“ und verglich Fulham mit der kürzlich am „Craven Cottage“-Stadion errichteten Michael-Jackson-Statue: „Sie waren genau so (wenig) überzeugend, aber nicht annähernd so Furcht erregend.“
Nationalspieler Thomas Hitzlsperger und West Ham kämpfen nach der 0:3-Niederlage bei den Bolton Wanderers weiter gegen den Abstieg. Die Londoner boten eine enttäuschende Leistung im „Reebok Stadium“. „Es war einer dieser Tage, an dem nichts funktioniert“, sagte Trainer Avram Grant, der das Match wegen einer Sperre nach einer Schiedsrichterbeleidigung von der Tribüne beobachten musste.
Meister Chelsea verteidigte mit einem mühsamen 1:0 gegen Wigan Athletic (Florent Malouda, 67.) Platz drei. Star-Stürmer Fernando Torres blieb erneut ohne Treffer, war aber entscheidend am einzigen Tor beteiligt. Der eingewechselte Spanier behinderte nach einem Eckstoß Wigan-Keeper Ali Al Habsi regelwidrig und ermöglichte so Maloudas Abstauber.
„Es war kein gutes Spiel von uns“, sagte Chelsea-Trainer Carlo Ancelotti. „Gegen United müssen wir (am Dienstag) 100 Prozent geben.“ „Gemessen an dieser Leistung könnte Manchester United auch mit der Jugendmannschaft bestehen“, spottete der „Sunday Mirror“.
Der Tabellenfünfte Tottenham Hotspur wahrte nach dem enttäuschenden 0:4 gegen Real Madrid derweil die Chancen auf einen Champions-League-Platz. Die Nord-Londoner schlugen im Stadion an der „White Hart Lane“ Stoke City, das Team von Ex-Nationalspieler Robert Huth, mit 3:2. Stürmer Peter Crouch, der im Bernabéu nach zwei unnötigen Fouls früh vom Platz geflogen war, rehabilitierte sich mit zwei Treffern in der ersten Hälfte.