Arsenal-Trainer Wenger: „Titelrennen weiter offen“
London (dpa) - Die „Schönspieler“ des FC Arsenal stehen vor einer weiteren titellosen Saison. Nach dem zweiten Remis in Serie rangieren Arsène Wengers Fußball-Ästheten fünf Spieltage vor Saisonende sechs Punkte hinter Spitzenreiter Manchester United.
Wieder einmal scheint es den „Gunners“ nicht zu gelingen, Schönheit und Effektivität so zu verbinden, dass am Ende eine Trophäe dabei herausspringt. Im Nord-Londoner Derby kam Arsenal nur zu einem 3:3 bei Tottenham Hotspur - selbst eine Zwei-Tore-Führung reichte nicht zum Sieg.
Coach Wenger weigerte sich nach der „rasanten Achterbahnfahrt“ („Daily Telegraph“) in der begeisternden Partie an der „White Hart Lane“ dennoch, den Premier-League-Titel abzuschreiben. „Es ist nicht vorbei, sondern alles noch offen - wir kämpfen bis zum Ende“, sagte der Franzose trotzig.
Der Coach lobte die „herausragende mentale Stärke“ seiner jungen Elf und verwies auf eine Serie von sechzehn Liga-Spielen ohne Niederlage. Die Art und Weise, wie Arsenal durch Unachtsamkeiten in der Defensive eine 3:1-Führung verschenkte, war allerdings typisch: die Londoner schaffen es auch in dieser Saison nicht, ihre schönen Pass-Kombinationen mit Resultaten zu verbinden.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie noch Meister werden“, sagte „Spurs“-Trainer Harry Redknapp, der seinerseits um die um die Champions-League-Qualifikation bangen muss. Zwei Punkte beträgt nun der Rückstand der „Spurs“, die der Ex-Hamburger Rafael van der Vaart mit zwei Toren (7./70. Minute/Elfmeter) im Spiel hielt, auf den Vierten Manchester City. „Falls wir es schaffen, gut. Falls nicht, versuchen wir es nächstes Jahr wieder“, sagte Redknapp.
Leichte Hoffnungen auf die Titelverteidigung darf sich nach dem 3:1-Sieg gegen Birmingham der FC Chelsea machen. Die „Blues“ überholten dank des besseren Torverhältnisses das punktgleiche Arsenal und treten wie ihre Londoner Rivalen noch im direkten Vergleich mit ManUnited an. „Ich habe im Fußball gelernt, dass alles möglich ist, bevor der Schiedsrichter abpfeift“, sagte Chelsea-Trainer Carlo Ancelotti.