Barça verpflichtet Suárez - „Effizientester Stürmer“
Barcelona (dpa) - Uruguays Nationalspieler Luis Suárez hat trotz der Beißattacke im WM-Spiel gegen Italien einen neuen Top-Club gefunden - der gesperrte Angreifer wechselt für eine Mega-Ablösesumme vom FC Liverpool zum FC Barcelona.
„Schweren Herzens verlasse ich Liverpool für ein neues Leben und neue Herausforderungen in Spanien“, teilte der 27-Jährige am Freitag auf der Internetseite des Premier-League-Vereins mit.
Über die Höhe der Ablösesumme machten beide Vereine keine Angaben. Sie soll laut Medienberichten bei mindestens 75 Millionen Euro liegen. Damit wäre der Wechsel von Suárez der dritt-teuerste Transfer der Fußball-Geschichte nach Gareth Bale (2013 für geschätzte 100 Mio. Euro von Tottenham Hotspur zu Real Madrid) und Cristiano Ronaldo (2009 für 96 Mio. Euro von Manchester United zu Real Madrid).
„Luis Suárez ist einer der effizientesten Angreifer im europäischen Fußball“, hieß es in einer Mitteilung auf der Barça-Homepage. Englands Torschützenkönig der vergangenen Saison habe einen starken Kampfgeist, enorme Durchschlagskraft und komme „im Bestreben, noch mehr zu erreichen“, erklärte der Club um Lionel Messi und Neymar.
Auf den Biss in die Schulter des Italieners Giorgio Chiellini, die Sperre für neun Pflicht-Länderspiele und den Ausschluss für vier Monate von allen Fußball-Aktivitäten ging der Verein mit keiner Silbe ein. Suárez soll nach der medizinischen Untersuchung in der kommenden Woche einen Fünfjahresvertrag bei den Katalanen unterzeichnen.
Nachdem die Berufungskommission des Weltverbandes FIFA den Einspruch gegen die Sperre abgelehnt und die Entscheidung der Disziplinarkommission vom 25. Juni bestätigt hat, wollen Suárez' Anwälte nun vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS ziehen.
Der Angreifer dürfte - vorbehaltlich einer möglichen Modifizierung durch den CAS - bis Ende Oktober nicht für Barça spielen. Zudem müssen die Spanier in den ersten drei Partien der Champions League auf ihren Neuzugang verzichten. Wiederholungstäter Suárez hatte sich sechs Tage nach seiner Attacke bei Chiellini entschuldigt und versprochen, dass derartige Ereignisse nicht wieder vorkommen würden.
Durch das zerknirschte Eingeständnis und die wenig später verbreiteten Bilder mit seinen Kindern auf dem Arm versuchte der international heftig kritisierte Top-Stürmer, sein Image zu korrigieren und für einen Spitzenclub wie den FC Barcelona präsentabel zu werden - offensichtlich mit Erfolg.
„In Spanien, wo die Familie meiner Frau lebt, zu spielen und zu leben, ist ein lebenslanger Traum“, erklärte Suárez und warb bei den Fans an der Anfield Road um Verständnis für seinen Wechsel. „Ihr habt mich immer unterstützt, und wir als Familie werden das nie vergessen. Wir werden immer Liverpool-Fans sein“, betonte der Stürmerstar.