Batista nicht mehr Nationaltrainer Argentiniens
Buenos Aires (dpa) - Das frühe Aus bei der Copa América hat Argentiniens Fußball-Nationaltrainer Sergio Batista um seinen Job gebracht. „Die Kommission der Nationalmannschaften hat entschieden, den Vertrag aufzulösen“, sagte der Sprecher des nationalen Verbandes AFA, Cherquis Bialo, in Buenos Aires.
„Batista wurde nicht entlassen“, betonte er. Der Trainer habe seine Zukunft nach einem Telefonat mit Verbandspräsident Julio Grondona selbst in die Hände des Gremiums gelegt. Wer Nachfolger des 48-jährigen Batista wird und die argentinische Auswahl um Weltfußballer Lionel Messi zur Weltmeisterschaft 2014 führen soll, steht noch nicht fest. Als aussichtsreicher Kandidat wird in lokalen Medien Alejandro Sabella gehandelt, bis Februar Trainer von Estudiantes de la Plata und erst seit sechs Wochen beim Al-Jazira Sporting Club in den Vereinigten Arabischen Emiraten unter Vertrag.
Nach einer mäßigen Vorrunde war Gastgeber Argentinien bei der Copa América als Mitfavorit bereits im Viertelfinale im Elfmeterschießen am späteren Turniersieger Uruguay gescheitert. Der zweimalige Weltmeister wartet seit 18 Jahren auf einen großen Titel. Auch der Sportdirektor des Nationalteams, Carlos Bilardo, soll nun zur Disposition stehen. Ein für den 10. August geplantes Freundschaftsspiel in Rumänien sagte der Verband ab.
Batista ist der erste Nationaltrainer Argentiniens seit 1974, der nicht einmal ein Jahr im Amt blieb. Zuletzt hatte dieses Schicksal Vladislao Cap nach dem Aus in der Zwischenrunde der besten Acht bei der WM in Deutschland ereilt.
Batista hatte im vergangenen Jahr die Nachfolge seines früheren Mannschaftskollegen Diego Maradona angetreten, nachdem der ehemalige Weltstar nach der 0:4-Pleite der „Gauchos“ beim WM-Viertelfinale in Südafrika gegen Deutschland seinen Posten verloren hatte. Erst Anfang November war der Weltmeister von 1986 offiziell im Amt bestätigt worden. Batistas Ziel vor rund neun Monaten: das WM-Finale 2014.
Unter dem früheren Nationalspieler hatte die argentinische Elf in Freundschaftsspielen unter anderem Weltmeister Spanien und die Erzrivalen Brasilien und Portugal besiegt. Bei der Copa kam der Favorit jedoch gegen Bolivien und Kolumbien nicht über Unentschieden hinaus und holte nur gegen Costa Rica einen Sieg. In den K.o.-Spielen musste die „Albiceleste“ ihre Hoffnungen dann schnell begraben, Rivale Uruguay sicherte sich die Südamerika-Meisterschaft und stieß Argentinien mit 15 Titeln damit auch als Rekordhalter vom Thron. Die „Gauchos“ gewannen die Südamerika-Meisterschaft zuletzt 1993.