Bundesliga ist für Trainer-Legende Menotti „eine Oper“

Frankfurt/Main (dpa) - Argentiniens Weltmeister-Trainer César Luis Menotti hat den deutschen Fußball und die Bundesliga in den höchsten Tönen gelobt.

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„Einige weise Trainer haben es über die Jahre verändert. Jürgen Klinsmann hat damit begonnen, Joachim Löw hat sein Werk weitergeführt und heute tragen Jürgen Klopp und Pep Guardiola auch ihren Teil dazu bei“, sagte „El Flaco“ („Der Dürre“) in einem Interview der Tageszeitung „tz“.

Das Spannende, so der Chefcoach der argentinischen WM-Mannschaft von 1978, sei, dass sich Deutschland nicht aus mangelndem Erfolg heraus gewandelt habe. „Es ging dabei um Identität und eine Idee, die sie alle verbindet. Dass es die richtige Entscheidung war, sieht man schon bei einem Blick in die vollen Stadien. Der Grund dafür: Dort läuft kein Krieg mehr, sondern vielmehr eine Oper.“ Die Bundesliga sei die beste Liga Europas, so der 75-Jährige. Intensität sei gegen Qualität ausgetauscht worden; es gehe darum, den Ball zu halten, nicht zu erkämpfen.

„Wäre der Fußball ein Autorennen, könnte man sagen, Deutschland hat das Bremspedal entdeckt. Früher waren sie die mit dem schnellsten und leistungsstärksten Auto, heute haben sie zusätzlich noch die besten Bremsen, die besten Piloten und die beste Crew - sie haben einfach alles“, meinte Menotti. Die Nationalmannschaft zähle bei der WM im Sommer in Brasilien zu den engen Titelkandidaten, „und zwar, weil es ein lebensfrohes Land ist.“