Cacau kritisiert brasilianische Regierung
Frankfurt/Main (dpa) - Der frühere deutsche Nationalstürmer Cacau hat sich vor der Fußball-Weltmeisterschaft kritisch über die politische Situation in seiner Heimat Brasilien geäußert.
„Die Regierung trägt eine Teilschuld an dieser Situation. Viele Versprechungen wurden erst gemacht und dann nicht eingehalten“, sagte der Profi des VfB Stuttgart in einem Interview auf dfb.de zu der Protestbewegung im Land des WM-Gastgebers.
„Sehr viele Steuergelder, weit mehr als angekündigt, wurden in den Bau der Stadien gesteckt, aber die Menschen in Brasilien hätten gerne gute Krankenhäuser, moderne Schulen und neue Straßen“, meinte Cacau weiter. Der 32-Jährige ist in ärmlichen Verhältnissen im Bundesstaat São Paulo aufgewachsen und spielt seit 2000 in Deutschland.
Der „Frankfurter Rundschau“ sagte Cacau: „Die Regierung hat seinerzeit versprochen, dass für die Stadionbauten keine Steuergelder ausgegeben, sondern alles privat finanziert würde. Das hat sie nicht eingehalten.“ Mehr als 70 Prozent der Gesamtinvestitionen seien aus Steuergeldern finanziert. Cacau rechnet auch damit, dass es bei der WM vom 12. Juni bis 13. Juli wie schon beim Confederations Cup im vergangenen Jahr Proteste geben wird.