Chelsea nur 1:1 - Boateng schnuppert Höhenluft
London (dpa) - Englands Fußball-Meister FC Chelsea hat in der Premier League weitere Punkte liegen lassen. Die „Blues“ mussten im Verfolgerduell bei Tottenham Hotspur mit einem 1:1 (0:1) zufrieden sein.
Torjäger Didier Drogba scheiterte in der Nachspielzeit mit einem Foulelfmeter, nachdem der zur Pause eingewechselte Ivorer zunächst den Ausgleich (70.) erzielt hatte. Tottenhams russischer Stürmer Roman Pawljuschenko hatte einen Blackout der Chelsea-Abwehr nach 15 Minuten zur Führung genutzt. „Dieses Spiel hätten wir gewinnen müssen“, sagte Chelsea-Kapitän John Terry. Vor den Top-Partien gegen Spitzenreiter Arsenal und Manchester United erlebte Chelsea trotz des Punktgewinns damit eine weitere Enttäuschung. Der Titelverteidiger ist Vierter hinter Manchester United, die „Spurs“ bleiben Tabellen-Fünfter.
Manchester City mit dem deutschen Nationalverteidiger Jerome Boateng etablierte sich mit einem überzeugenden 3:1 bei Schlusslicht West Ham United als Tabellen-Zweiter in der Spitzengruppe. Während die „Citizens“ ihre Titelambitionen auf dem Platz unterstrichen, machte der Club seinem Spitznamen „FC Seifenoper“ („Sunday Times“) außerhalb des Rasens alle Ehre: Kapitän Carlos Tevez, im Dauerclinch mit Trainer Roberto Mancini, von Heimweh geplagt und gegen West Ham gesperrt, reichte ein schriftliches Wechselgesuch für Januar ein.
Der Club reagierte prompt, bestätigte den Eingang „mit Enttäuschung“ und lehnte ab. Der 26-jährige Argentinier habe noch dreieinhalb Jahre seines Fünfjahresvertrags zu erfüllen und sei Citys bestbezahlter Spieler. „Wir alle haben in der Vergangenheit großes Verständnis für Carlos' persönliche Umstände gezeigt, einschließlich der Tatsache, dass seine Familie in Übersee lebt, und werden das weiterhin tun“, teilte der Club mit.
Dabei gewann „ManCity“ erstmals in der Saison auch ohne seinen Kapitän, Torjäger und Glücksbringer. Zwei fulminante Treffer eines glänzend aufgelegten Yaya Touré (30./74. Minute) und ein Tor von Adam Johnson (81.) sicherten im Stadion „Upton Park“ den Sieg. James Tomkins erzielte den Ehrentreffer (89.) für den Club des dauerverletzten Thomas Hitzlsperger.
Co-Trainer Brian Kidd verglich Mancini, der direkt nach dem Spiel aus familiären Gründen nach Italien flog, mit Manchester-United- Trainerlegende Sir Alex Ferguson. Der Weg zur Meisterschaft - der ersten in 42 Jahren - sei für „ManCity“ aber noch weit. „Wir müssen gut spielen, auch unschön gewinnen und riesiges Glück haben.“
Das fehlte erneut Rekordmeister FC Liverpool, der in Newcastle mit 1:3 verlor und damit dessen neuem Trainer Alan Pardew einen Einstand nach Maß bescherte. Aus den letzten fünf Begegnungen holten die „Reds“ nur sechs Punkte. „Ich bin sehr enttäuscht und ziemlich sauer, dass wir hier keinen besseren Auftritt hinlegen konnten“, sagte der ratlos wirkende Liverpool-Trainer Roy Hodgson.