Chelsea-Recke Terry: Vom Bankdrücker zum Torjäger
London (dpa) - Die zwei Kopfballtore beim 3:0-Erfolg gegen den FC Fulham taten John Terrys Ego so was von gut. Denn der Kapitän des FC Chelsea hat in dieser Saison seinen Status als „The Untouchable“ (der Unantastbare) eingebüßt.
Nach der langwierigen Knieverletzung galt die Club-Ikone lange nicht als fit genug, und seither kommt der 32-Jährige nicht mehr über die Rolle als Teilzeitkraft hinaus. Als Interimstrainer Rafael Benítez ihn und Frank Lampard zuletzt beim 1:2-Halbfinal-Aus im FA-Cup gegen Manchester City 90 Minuten auf der Bank schmoren ließ, mutete dies wie das Ende einer Ära an.
Terry befand nach seinem Torglück diplomatisch: „Alles, was ich tun kann - ob ich erste oder zweite Wahl bin - ist, meine Chancen zu nutzen und den Coach täglich zu beeindrucken.“ Benítez gab dem Ex-Abwehrchef aber keine Startgarantie gegen den Liverpool: „Ist das hart für John? Ja, aber das Wichtigste ist, dass das Team gewinnt. Ich bevorzuge diese Probleme. Die Spieler müssen bereit sein.“
Vorbei die Zeiten, in denen Terry als Leader der „mächtigsten Kabine der Welt“ Club-Besitzer Roman Abramowitsch manches einflüsterte. Begonnen hat sein schleichender Abstieg mit der Rassismus-Affäre und der Absetzung als England-Captain. Noch hat er immerhin ein Jahr Vertrag - im Gegensatz zu Kumpel Lampard.