Clásico-Fieber: Real und Barcelona im Gleichschritt
Madrid (dpa) - In der Not kann sich Real Madrid auf Cristiano Ronaldo verlassen: Der Weltfußballer schoss Spaniens Rekordmeister drei Tage vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Schalke 04 zu einem hart erkämpften 1:0 (1:0) beim Bernd-Schuster-Club FC Málaga.
Damit behaupteten die „Königlichen“ mit 70 Punkten die Tabellenführung in der Primera División vor dem Lokalrivalen Atlético (67) und dem FC Barcelona (66), der sich am Sonntag nach Toren von Lionel Messi (3), Alexis Sanchez, Andres Iniesta, Cristian Tello und Pedro mit 7:0 (3:0) gegen CA Osasuna durchsetzte.
Messi avancierte dabei mit jetzt 371 Pflichtspieltreffern zu Barcas alleinigem Rekordtorschützen und überholte den legendären Paulino Alcantara, der in seiner aktiven Zeit zwischen 1912 und 1927 in 357 Spielen für die Katalanen 369 Tore erzielt hatte. Der 26 Jahre alte Messi benötigte für die 371 Tore 453 Pflichtspiele.
Am kommenden Sonntag erwartet Rekordmeister Real Titelverteidiger Barca zum Schlagerspiel. „Wir sind für den Clásico gerüstet“, meinte Real-Trainer Carlo Ancelotti. Kein Wort zur Partie gegen Schalke 04. Das Achtelfinal-Rückspiel am Dienstag gilt in Madrid nach dem 6:1-Sieg im Hinspiel nur als lästige Pflichtaufgabe. Das Interesse der Madrilenen richtet sich schon ganz auf die Partie gegen Barça: Dort wollen sie mit einem Sieg eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft erzwingen.
„Das 1:0 in Málaga ist ein gutes Ergebnis, wir können nicht jedes Spiel 3:0 gewinnen“, räumte Ancelotti ein. Real ist nun in 30 Pflichtspielen in Serie ungeschlagen. Die letzte Niederlage war das 1:2 in der Hinrunde bei Barça. Den Siegtreffer in Málaga erzielte Ronaldo in der 22. Minute nach Vorarbeit von Gareth Bale. Wenige Minuten später prallte der Portugiese mit seinem Stürmerkollegen Karim Benzema zusammen. Der Franzose musste mit einer Muskelprellung ausgewechselt werden und wird gegen Schalke wahrscheinlich pausieren.
Beim FC Málaga versuchte Schuster, dem 0:1 gegen seinen früheren Verein bei aller Enttäuschung etwas Positives abzugewinnen. „Wir hätten am Ende mehr verdient gehabt“, beklagte der zuletzt bei den Fans in die Kritik geratene Trainer. Der einstige Weltklassespieler sieht die Andalusier aber im Kampf gegen den Abstieg gestärkt: „Ich bin sehr zufrieden mit der Einstellung meiner Elf. So muss der FC Málaga bis zum Saisonende weitermachen.“
Um seinen Spielern Mut zu machen, hatte der FC Málaga vor dem Anpfiff seine früheren Profis geehrt, die vor 30 Jahren einen sensationellen 6:2-Sieg über Real erzielt hatten. Für die Madrilenen spielten damals Stars wie Santillana, Juanito oder der heutige Nationaltrainer Vicente del Bosque. Seither konnte der FC Málaga nur noch einmal gegen Real gewinnen.
Was bei den Königlichen heutzutage Cristiano Ronaldo ist, ist Diego Costa beim Lokalrivalen Atlético. Der Hispano-Brasilianer erzielte für die Rot-Weißen den Siegtreffer zum 1:0-Erfolg über Espanyol Barcelona.