Confed-Cup in Brasilien mit 13 Bundesliga-Legionären
Rio de Janeiro (dpa) - Das kleine Tahiti schreibt in Brasilien Fußball-Geschichte. Der Ozeanien-Meister 2012 ist einer von acht Teilnehmern beim Confederations Cup.
Dort laufen Schwergewichte wie Welt- und Europameister Spanien, die Ex-Weltmeister Italien und Uruguay sowie der fünffache Champion Brasilien auf. Und eben der Fußball-Zwerg aus der Südsee. „Der Confed-Cup-Wettbewerb ist der größte Moment in Tahitis Fußball“, sagte Nationalcoach Eddy Etaeta, der mit seinem Aufgebot in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) als erstes ausländisches Team in Brasilien eintraf.
Der Fußball-Exot trifft am 17. Juni, zwei Tage nach der Eröffnung des Confed-Cups in Brasília, im Mineirão-Stadion von Belo Horizonte auf Afrika-Meister Nigeria. Drei Tage später steht das Team der Südpazifik-Insel dann ganz im gleißenden Rampenlicht des Weltfußballs: In Rios legendärem Maracanã-Stadion ist Tahitis Gegner kein Geringerer als Spanien. Bei dem bis 30. Juni dauernden Turnier sind auch Japan und Mexiko dabei. Deutschland verpasste 2012 durch die 1:2-Niederlage gegen Italien im Halbfinale der Europameisterschaft das Brasilien-Ticket.
Auch wenn Müller, Schweinsteiger, Goméz & Co. nach einer noch zu bestehenden Qualifikation erst 2014 zur WM nach Brasilien dürfen, treffen Bundesliga-Fans beim Confed-Cup auf vertraute Namen. Unter den insgesamt 184 nominierten Spielern finden sich 13 Deutschland- Legionäre, darunter die Bayern-Profis Dante und Luiz Gustavo (Brasilien) und Javi Martínez (Spanien), der Bremer Joseph Akpala sowie Anthony Ujah vom 1. FC Köln, die beide für Nigeria auflaufen. Japan reist gleich mit acht Spielern aus Deutschland an.
Die treffen - je nach Spielplan - auf Cracks wie Spaniens Andres Iniesta, Italiens Mario Balotelli oder Brasiliens Stürmer-Star Neymar. Das Teilnehmerfeld 2013 vereint nicht weniger als zwölf WM-Titel: Brasilien (5), Italien (4), Uruguay (2) und Spanien (1)). Gespielt wird in sechs Städten, das Endspiel ist am 30. Juni im frisch renovierten Maracanã-Stadion.
In den Arenen werden fast ausschließlich Brasilianer sitzen, wie eine FIFA-Ticket-Bilanz ergab. Nur knapp drei Prozent der Karten gingen an ausländische Fans. Deutsche Schlachtenbummler dürften in Ermangelung der DFB-Elf wohl ganz fehlen, mit einer prominenten Ausnahme: Bundestrainer Joachim Löw will sich in Brasilien einige Spiele ansehen und dann in einem Jahr zur WM zurückkommen.