Conte erwägt im Wettskandal Antrag auf verkürzten Prozess
Cremona (dpa) - Der italienische Fußball-Nationaltrainer Antonio Conte will im Wettskandal möglicherweise einen verkürzten Prozess beantragen.
Conte sei gelassen, wolle die Sache allerdings auch mit Blick auf die im Juni beginnende EM möglichst schnell hinter sich bringen, sagte sein Anwalt Francesco Arata der Nachrichtenagentur Ansa. Am 18. Februar hatten in Cremona die Voranhörungen in dem Skandal begonnen. Das Gericht muss entscheiden, ob es gegen Conte und mehr als 100 weitere Verdächtige einen Prozess geben wird.
Wann die Richter ihr Urteil fällen, war zunächst unklar. Vermutlich sind noch mehrere Verhandlungstage notwendig. Die Staatsanwaltschaft hatte einen Prozess gegen Conte wegen seiner Verwicklung in den Wettskandal gefordert. Dem 46-Jährigen wird Sportbetrug vorgeworfen, weil er in seiner Zeit als Trainer beim AC Siena von 2010 bis 2011 Manipulationen von mehreren Spielen nicht gemeldet haben soll.
Neben Conte droht über 100 Profis, Trainern und Verantwortlichen aus den ersten drei italienischen Ligen ein Prozess, darunter auch Lazio Roms Stefano Mauri, dem italienischen Ex-Nationalstürmer Giuseppe Signori und Stefano Colantuono, Trainer von Udinese Calcio. Conte war bereits vor einigen Jahren wegen Ergebnisabsprachen für mehrere Monate gesperrt worden. Er hatte die Vorwürfe jedoch bestritten.