Cristiano Ronaldo rastet aus - Messi feiert Torfestival

Madrid (dpa) - Es war der reine Frust: Cristiano Ronaldo trat einem Gegner in die Beine und schlug einem zweiten mit dem Unterarm ins Gesicht. Für seinen Ausraster acht Minuten vor dem Abpfiff des Spiels von Real Madrid beim FC Córdoba sah der Weltfußballer am Samstagabend die Rote Karte.

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Der Champions-League-Sieger hatte zu diesem Zeitpunkt beim Aufsteiger nur ein 1:1 erreicht und stand vor einem Punktverlust, ehe Gareth Bale den Madrilenen mit einem verwandelten Handelfmeter (88. Minute) doch noch einen 2:1-Sieg sicherte.

Die Zuschauer im Estadio Arcángel reagierten erbost auf die Attacken des Portugiesen. Aber noch mehr empörte sie, was nach dem Feldverweis geschah: Ronaldo zeigte beim Verlassen des Rasens mit der Hand auf das Wappen auf seinem Trikot, das der Weltverband FIFA Real Madrid für den Gewinn der Club-Weltmeisterschaft verliehen hatte. „Das war ein Anfall von Starallüren in Extremform“, hielt die Zeitung „El País“ dem Torjäger vor. Das Konkurrenzblatt „El Mundo“ sprach von einer „Geste der Arroganz“.

„CR7“ könnte aber Glück im Unglück haben. Schiedsrichter Alejandro Hernández hielt im Spielbericht nur den Fußtritt Ronaldos gegen den Brasilianer Edimar fest, ließ den Schlag ins Gesicht von José Angel Crespo aber unerwähnt. Dies könnte die Dauer der Sperre des Portugiesen verringern. Allerdings dürfte die Attacke als Tätlichkeit gewertet werden, denn der Ball war nach einer Flanke von Weltmeister Toni Kroos längst ins Aus geflogen.

Ronaldo entschuldigte sich nach dem Spiel für seinen Ausraster. „Das war eine unüberlegte Aktion von mir“, schrieb er auf Twitter. Sie war allerdings nicht seine erste Attacke dieser Art. CR7 wurde seit seinem Wechsel zu Real fünfmal vom Platz gestellt, fast immer wegen Tätlichkeiten.

Wahrscheinlich war der Weltfußballer frustriert darüber, dass ihm in der Partie am Samstag nichts gelang und Real die wohl schwächste Vorstellung der Saison bot. Nach ihren glanzvollen Darbietungen der Hinrunde waren die Madrilenen nicht wiederzuerkennen. „Alarmstufe Rot“, titelte „El Mundo“. Besonders harsche Kritik gab es für Weltmeister Sami Khedira, der erstmals seit längerer Zeit wieder in der Startelf stand und nach gut einer Stunde ausgewechselt wurde. „Er ist in Gedanken schon weit weg von Real“, meinte „El Mundo“ in Anspielung auf die Transfergerüchte um den Deutschen, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft.

Dagegen bewies der Verfolger FC Barcelona mit dem 6:0-Kantersieg beim FC Elche ansteigende Form. Lionel Messi und Neymar steuerten jeweils einen Doppelpack zum Torfestival bei. Dabei hatte Trainer Luis Enrique mehrere Stammspieler für das Viertelfinal-Rückspiel im Pokal an diesem Mittwoch bei Meister Atlético Madrid (Hinspiel 1:0) geschont. Die Rot-Weißen gewannen - dank einer Glanzpartie ihres französischen Angreifers Antoine Griezmann - das Madrider Derby gegen Rayo Vallecano 3:1 und bleiben Dritter in der Primera División.