Der Alptraum geht weiter: ManUnited kann nicht gewinnen
London (dpa) - Die Partie bei Stoke City hätte für den kriselnden englischen Fußball-Meister Manchester United eigentlich die Wende zum Guten werden sollen. Doch es kam wieder anders.
Und das, obwohl Coach David Moyes erstmals seit 20 Partien seine Torjäger Wayne Rooney und Robin van Persie gemeinsam in der ersten Elf aufbieten konnte. Obwohl Rekord-Transfer Juan Mata zum ersten Mal überhaupt mit den beiden Stürmern startete. Und obwohl Konkurrent Stoke in der Premier League seit dem 21. Dezember 2013 keine Partie mehr gewonnen hatte. Was am Ende raussprang: ein 1:2 (0:1) und der nächste Rückschlag.
Am Morgen danach erklärte der „Independent“: „Adams lässt Moyes' Seifenblase platzen“. Die Euphorie, die durch den Wechsel des spanischen Nationalspielers Mata vom FC Chelsea zum Rekordmeister aufgekommen war, verpuffte, als Stokes Chris Adams in der 52. Minute mit einem wunderbaren Treffer aus der Distanz den Endstand hergestellt hatte und seinen zweiten Treffer nach der Führung in der 38. Minute markierte. Kein Stimmungsaufheller war zudem die Tatsache, dass Moyes schon in der ersten Hälfte seine beiden Verteidiger Jonny Evans und Phil Jones verletzungsbedingt auswechseln musste.
Statt Neubeginn stand nach der Partie ein weiterer Negativ-Rekord der Moyes-Ära fest: Zum ersten Mal seit 1984 hatte Stoke ein Duell mit ManUnited für sich entschieden. Lange Durststrecken hatten in dieser Saison schon anderen Mannschaften beendet: Swansea zum Beispiel hatte vor dem jüngsten Liga-Sieg noch nie im Old Trafford gewonnen. Newcastle hatte dieses Kunststück in der aktuellen Runde zum ersten Mal seit 1972 geschafft, Everton (seit 1992) und West Brom (seit 1978) feierten ebenfalls seltene Auswärtssiege. United bleibt in der Tabelle auf Rang sieben, 13 Punkte hinter Spitzenreiter Manchester City, der am Montag gegen den FC Chelsea antritt.
Trotz der achten Niederlage im 23. Spiel stellte sich Moyes aber auch nach der Pleite in Stoke wieder vor seine Mannschaft. „Es gab nicht viel, von dem ich sagen kann, dass wir es schlecht gemacht haben“, meinte der Nachfolger von Erfolgscoach Sir Alex Ferguson. Auf die Frage, ob er von seiner Mannschaft enttäuscht sei, antwortete der Schotte: „Ich denke, wir haben wirklich gut gespielt. Ich glaube nicht, dass ihre Frage richtig ist. Wir hatten zahlreiche Möglichkeiten“. Die „Sun“ winkte ab: „Das haben doch alle schon einmal gehört“. Besonders im letzten Drittel des Spielfeldes sei ManUnited einfach „hoffnungslos schlecht“, meinte der „Independent“.
An einem laut „BBC“ „miserablen Nachmittag“ lief in Stoke fast alles gegen die Ex-Champions. Das Glück war bei den Gegentoren auf der Seite des Außenseiters, sodass trotz van Persies Ausgleich (47.) statt dem Beginn einer neuen Ära ein viel zu vertrauter Alptraum weiterging. „Dass ManU einen Champions-League-Platz sichern kann, sieht nach einem hoffnungslosen Unterfangen aus“, analysierte der „Independent“ nach der fünften Niederlage im achten Spiel des neuen Jahres. Moyes könne das Pech nicht abschütteln und Matas Ankunft nicht verändern, dass der große Rest des Teams bloß Durchschnitt sei.