England-Coach Hodgson gibt bei WM der Jugend eine Chance

Luton (dpa) - Ohne Routinier Ashley Cole, aber mit ganz viel Jugendpower will der englische Fußball-Nationaltrainer Roy Hodgson die Weltmeisterschaft in Brasilien bestreiten und die große englische Titelsehnsucht stillen.

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Der 66 Jahre alte Coach gab in Luton schon seinen 23-köpfigen Kader bekannt.

Zehn Spieler im Aufgebot sind jünger als 25 Jahre alt, nur fünf haben bereits an einer WM teilgenommen und elf Akteure haben bislang erst zehn oder sogar noch weniger Länderspiele für die Three Lions bestritten.

„Jeder Spieler ist dabei, weil ich glaube, dass er schon jetzt gute Leistungen bringen kann“, erklärte Hodgson. „Glaube ich, dass England die WM gewinnen kann? Ja. Sonst hätte ich bei der Auswahl etwas falsch gemacht. Ich hoffe, die Mannschaft wird unser Land nicht im Stich lassen“, sagte der Coach nach der Benennung seines Kaders. Sein WM-Auftaktspiel bestreitet England am 14. Juni in Manaus gegen Italien. Die weiteren Gegner in der schweren Gruppe D sind Uruguay und Costa Rica.

Zu den Youngstern im Team zählen Luke Shaw (Southampton), Raheem Sterling (Liverpool) und Ross Barkley (Everton). Der 18 Jahre alte Shaw wird nach Theo Walcott und Michael Owen der drittjüngste Spieler sein, der je für England an einer WM teilgenommen hat. Die meisten Länderspiele im Kader kann Routinier Steven Gerrard (Liverpool/109) aufweisen. Er zählt gemeinsam mit Frank Lampard (Chelsea) und Wayne Rooney (Manchester United) zu den erfahrensten Akteuren. Das Trio wird nach 2006 und 2010 zum dritten Mal an einer WM teilnehmen.

Bereits am Sonntagabend war bekanntgeworden, dass Hodgson auf den linken Außenverteidiger Cole verzichten würde. Der 107-fache Nationalspieler äußerte bei Twitter Verständnis für die Entscheidung und erklärte seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. „Unter vielen schweren Entscheidungen, die ich für die Zusammenstellung der Mannschaft treffen musste, war eine der schwersten, Ashley nicht zu nominieren“, sagte Hodgson. Der Abwehrspieler hatte zuletzt beim FC Chelsea keinen Stammplatz mehr.

Die meisten Spieler im Aufgebot stellt der Tabellenzweite FC Liverpool, vom neuen Meister Manchester City kommen bloß zwei: Stammkeeper Joe Hart und Mittelfeldspieler James Milner. Der FC Arsenal wird durch Jack Wilshere und Alex Oxlade-Chamberlain vertreten.

„Man sollte sich nicht zu sehr auf die fehlende Erfahrung konzentrieren. Ich denke, unsere erste Elf wird im Vergleich zu anderen Ländern eine ordentliche Menge Länderspiele aufweisen können“, sagte Hodgson, der am nächsten Montag mit der Mannschaft ins Trainingscamp nach Portugal reisen wird. Dorthin werden den Kader sieben weitere Spieler begleitet, die auf einer Standby-Liste stehen.