Erster Titel für Mourinho - ManUnited gewinnt dank „Ibra“
London (dpa) - Zlatan Ibrahimovic hat Manchester United gleich bei seiner Pflichtspielpremiere die erste Trophäe der Saison gesichert. Mit seinem Treffer zum 2:1 (1:0) gegen Leicester City entschied der Stürmer in der 83. Minute den 94. „FA Community Shield“.
Doch nach der traditionellen Begegnung zwischen englischem Fußball-Meister und Pokalsieger in Wembley musste der Schwede die Aufmerksamkeit mit einem anderen Superstar teilen. Die bevorstehende Verpflichtung von Paul Pogba für über 100 Millionen Euro sorgte im Fußball-Heiligtum für viel Gesprächsstoff.
Auch Manchester-Trainer José Mourinho, der in vergangene Woche mit der Degradierung von Weltmeister Bastian Schweinsteiger für Schlagzeilen gesorgt hatte, darf sich über den ersten Pokal mit den Red Devils freuen. Schweinsteiger, der bei ManUnited vor dem Abschied steht, stand nicht im Kader.
Ein anderer aber schon. „Endlich! Es ist großartig, so einen guten Spieler bei uns zu haben“, sagte Mourinho dem Sender BT Sport über Pogba, der sich aber noch dem obligatorischen Medizincheck unterziehen musste. „Er stößt zu einem Team der Gewinner.“
Vor rund 84 400 Zuschauer im Wembley Stadion hatte zuvor Jesse Lingard das 1:0 (31.) für Manchester United geschossen. In einer abwechslungsreichen zweiten Hälfte traf Jamie Vardy nach einem misslungenen Rückpass von Marouane Fellaini zum Ausgleich für Leicester City (51.). Danach zeigte beide Teams ein unterhaltsames Spiel - dank Ibrahimovic mit dem besseren Ende für ManUnited. Trotz einer aggressiven Schlussoffensive kam Leicester nicht zum Ausgleich.
Schon vor dem Spiel sorgten die Fans für Gänsehaut-Atmosphäre. Mit lautstarken Gesängen feierten die Leicester-Fans besonders Meistertrainer Claudio Ranieri und Topstürmer Jamie Vardy. Bei den Anhängern von Manchester United bekam Neuzugang Ibrahimovic den meisten Applaus. Ranieri musste nach dem Spiel eingestehen: „Zlatan Ibrahimovic berührt zwar nicht so oft den Ball, aber dann ist es meistens in Tor.“ Leicester-Torwart Kasper Schmeichel, der den Vorzug vor dem Ex-Hannoveraner Ron-Robert Zieler bekam, hatte keine Chance.
Lingard hatte nach einem sehenswerten Solo den Führungstreffer (31.) Er schnappte sich den Ball im Mittelfeld, überlief die gesamte Leicester-Defensive und zog ab. In der zweiten Halbzeit begannen beide Teams forsch. Ranieri brachte Neuzugang Ahmed Musa und Demarai Gray für Marc Albrighton und den glücklosen Shinji Okazaki. Zwingende Chancen gab es aber nicht, bis Fellaini einen zu kurzen Rückpass spielte, den Vardy abfing. Der Leicester-Stürmer umkurvte Torwart David De Gea und traf zum Ausgleich.
Die Fans von Manchester United mussten bis zur 78. Minute auf den ersten gefährlichen Torschuss von Stürmerstar Ibrahimovic warten. Minuten später traf „Ibra“ dann aber zur erneuten Führung (83.) und zeigte, warum José Mourinho ihn unbedingt haben wollte. Den Ex-Dortmunder Henrikh Mkhitarian schickte Mourinho dagegen erst kurz vor Schluss aufs Feld. „Den Sieg möchte ich meinem Vorgänger Louis van Gaal widmen“, sagte Mourinho. „Hätte er nicht im letzten Jahr mit der Mannschaft den FA Cup gewonnen, hätte ich diesen Titel nicht holen können.“