Ex-Geliebte an Hunde verfüttert: Brasilianischer Keeper wieder auf dem Platz

Bruno galt als Kandidat für die Seleção, wurde 2009 brasilianischer Meister. Dann ließ er seine Ex-Geliebte töten, ihr Körper verschwand. Nun hat er das Gefängnis verlassen und ist zurück auf dem Platz.

Der brasilianische Torwart Bruno Fernandes während einer Partie im Jahr 2010. Archivbild.

Foto: Felipe Dana

Varginha. Nach einer mehrjährigen Freiheitsstrafe wegen des Mordes an seiner Ex-Geliebten hat der brasilianische Fußball-Torwart Bruno Fernandes de Souza sein erstes Spiel für seinen neuen Club Boa Esporte absolviert.

Gegen Uberaba trennte sich der Zweitligist am Samstag mit 1:1. In der ersten Halbzeit hatte Fernandes kaum etwas zu tun, in der zweiten Hälfte kassierte er einen Strafstoß, wie die Zeitung „Estado de S. Paulo“ berichtete.

Fernandes saß seit 2010 im Gefängnis und war 2013 zu 22 Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Im Februar wurde er aber überraschend nach einem Beschluss des Obersten Gerichtshofs auf Bewährung freigelassen, was im Land zu scharfer Kritik führte. Er soll seine Ex-Geliebte töten und angeblich an Rottweiler verfüttert haben lassen. Motiv für den Mord soll gewesen sein, dass Eliza Samudio trotz der nach Bekanntwerden der Schwangerschaft erfolgten Trennung ein Kind nicht abgetrieben hatte.

Bruno wurde 2009 als Kapitän mit Flamengo Rio de Janeiro Meister und galt als ein Kandidat für die Nationalmannschaft. Schon 2009 soll er sie gewaltsam festgehalten, geschlagen und zur Einnahme von Abtreibungsmedikamenten gezwungen haben. Wegen Entführung und Misshandlung wurde er 2010 zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Da war Eliza, die inzwischen den Sohn Bruninho zur Welt gebracht hatte und den Torwart zur Anerkennung der Vaterschaft zwingen wollte, jedoch schon spurlos verschwunden.

Nach Angaben der Polizei soll Bruno bei der Ermordung Mitte 2010 dabei gewesen sein. Die Ermittler stützten ihre Schlussfolgerung auf die Aussage eines Vetters Souzas, der auch verwickelt gewesen sein soll. Demnach soll die Ex-Geliebte von einem Bekannten Brunos ermordet worden sein, mehrere Personen sitzen weiterhin in Haft. Flamengo suspendierte damals den Keeper.

Bruno war mit einer anderen Frau verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte - sie soll auch beteiligt gewesen sein und war sechs Jahre in Haft. Inzwischen ist er mit einer Zahnärztin aus Rio de Janeiro neu verheiratet. dpa