FA-Cup: Rösler-Team verpasst Sensation gegen Chelsea
London (dpa) - Der drittklassige FC Brentford von Trainer Uwe Rösler hat die Pokalsensation gegen den FC Chelsea um sieben Minuten verpasst. Denn der zuletzt formschwache spanische Welt- und Europameister Fernando Torres traf in der 83. Minute zum 2:2 (0:1)-Endstand.
Im FA-Cup-Viertrundenspiel beim „kleinen“ West-Londoner Lokalrivalen beendete Torres dabei auch seine acht Pflichtspiele andauernde Torflaute. Den Titelverteidiger und Champions-League-Sieger rettete er derweil ins Wiederholungsspiel gegen die Bees (Bienen) am 16. Februar an der rund zehn Kilometer entfernten Stamford Bridge. „Ich bin so stolz. Es wird ein großes Ereignis für jeden vom FC Brentford, an die Stamford Bridge zu reisen“, sagte ein emotional überwältigter Uwe Rösler.
Dabei hatte der Drittliga-Dritte vor mehr als 12 000 Zuschauern im ausverkauften Griffin Park durch Treffer des italienischen Nachwuchsstürmers Marcello Trotta (42. Minute) und Harry Forrester (73./Foulelfmeter) bereits zweimal in Führung gelegen. Das zwischenzeitliche 1:1 der enttäuschenden Blues steuerte Oscar bei (55.). Beim siebenfachen englischen Pokalsieger Chelsea gab der langzeitverletzte John Terry sein Comeback in der Anfangsformation. Der glücklose Ex-Bremer Marko Marin wurde bei einem seiner seltenen Startelf-Einsätze zur zweiten Halbzeit gegen Juan Mata ersetzt.
Der Ex-Manchester-City-Angreifer Rösler hatte den forschen Auftritt seiner „Red and White Army“ zuvor angekündigt: „Wenn du an Trikots, Souvenir-Fotos oder was auch immer denkst, hast du schon verloren“, sagte der 44-Jährige vor dem ersten Brentford-Gastspiel des Chelsea-Starensembles seit 63 Jahren. Und dann hatten die unermüdlichen Bienen die Elf von Interimscoach Rafael Benítez am Rande des zweiten peinlichen Pokal-K.o.'s binnen vier Tagen (nach der Ligapokal-Schmach gegen Swansea City) - ehe Torres die Fans im kultigen Vier-Kneipenstadion von Brentford aus ihren Träumen riss.
Der 28-Jährige beendete damit seine Flaute von acht torlosen Pflichtspielen und bewahrte womöglich seinen Landsmann Benítez vor einem sofortigen Rauswurf. Benítez kommentierte zerknirscht: „Wir wussten, wozu Brentford in der Lage ist, und sie haben es gut gemacht - also Kompliment. Aber jetzt müssen wir den Job im Wiederholungsspiel erledigen.“
Tags zuvor hatten es die Premier-League-Top-Teams FC Arsenal und Manchester City besser als Chelsea gemacht und ein Nachsitzen knapp verhindert. Angeführt von Interimskapitän Per Mertesacker und Torvorlagengeber Lukas Podolski kamen die Gunners zu einem 3:2 (1:1)-Arbeitssieg beim Zweitligisten Brighton & Hove Albion. Meister ManCity erkämpfte sich bei Robert Huths Verein Stoke City einen späten 1:0 (0:0)-Erfolg. Von den Titelfavoriten glänzte allein Manchester United: Der Rekordgewinner feierte einen lockeren 4:1 (1:0)-Heimsieg gegen den Liga-Rivalen FC Fulham um Sascha Riether - und schonte dabei sogar Topscorer Robin van Persie. „Der FA-Cup ist eine wichtige Trophäe für uns in dieser Saison. Wir haben ihn seit zehn Jahren nicht gewonnen“, betonte United-Coach Alex Ferguson.
Als prominenteste Premier-League-Clubs erwischte es in Runde vier am Sonntag Tottenham Hotspur und FC Liverpool. Die Reds blamierten sich mit 2:3 (1:2) beim Drittliga-19. Olham Athletic. Die Spurs, der künftige Verein des Noch-Schalkers Lewis Holtby, kassierte beim Zweitliga-Elften Leeds United eine 1:2 (0:1)-Pleite. Überraschungen schafften bereits am Samstag auch Fünftliga-Vertreter Luton Town, der über einen 1:0 (0:0)-Coup bei Norwich City jubelte, und Drittligist FC Milton Keynes Dons: The Dons besiegten an der Loftus Road Erstliga-Schlusslicht Queens Park Rangers 4:2 (2:0).