Fabrice Muamba: Bürgerkriegsflüchtling und lieber Junge
London (dpa) - Fabrice Muamba musste schon immer kämpfen im Leben. Geboren in Kinshasa in der heutigen Demokratischen Republik Kongo kam er als Bürgerkriegsflüchtling im Alter von elf Jahren mit seiner Mutter Gertrude am Londoner Flughafen Heathrow an.
Anfangs sprach er kein Wort Englisch und saß manchmal stundenlang stumm in er Schule, um sich nicht zu blamieren - so beschreibt es „The Observer“. Mit viel Fleiß, Top-Leistungen in Französisch, Mathe und vor allem durch seinen Fußball verschaffte sich der schüchterne Junge Respekt in der Schule. Der Legende nach stellte er sich selbst mit 14 Jahren bei der Fußballakademie des FC Arsenal vor und wurde aufgenommen. Arsenal-Mitarbeiter beschreiben Muamba als „lieben, warmherzigen Jungen“.
Bei den Profis der Gunners kam er allerdings nur auf zwei Einsätze und wechselte 2006 zu Birmingham City und dann 2008 für geschätzte fünf Millionen Pfund (rund sechs Mio. Euro) zu den Bolton Wanderers. Dort etablierte sich der Mittelfeldspieler, der schon mit dem jungen Patrick Vieira verglichen wurde, als Leistungsträger und Fanliebling.
Muamba durchlief sämtliche englische Jugendnationalteams und spielte 33 Mal für die U-21-Nationalmannschaft. Der 23-Jährige gilt nicht als das allergrößte Talent, aber als jemand, der mit ungemeinem Arbeitseifer das beste aus seiner Karriere herausholt.
„England ist mein adoptiertes Land“, sagte Muamba laut „Sunday Telegraph“ letztes Jahr einmal. Fußballkollegen beschreiben ihn durchweg als immer lächelnd, einen sehr guten Freund und als einen Familienmenschen. Am Valentinstag hatte er um die Hand seiner Freundin Shaun angehalten. Er hat einen kleinen Sohn namens Joshua.