Fall Ba ist gelöst: Wechsel zu West Ham perfekt
uzenhausen (dpa) - Die Wechselposse von Stürmer Demba Ba aus der Fußball-Bundesliga zum englischen Premier-League-Club West Ham United hat für den Bundesligisten 1899 Hoffenheim und den Senegalesen ein Ende gefunden.
Ba erhält bei den Briten einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014.
„Wir sind froh, das Kapitel Demba Ba schließen zu können. Nach langem Hin und Her ist diese Lösung für alle Beteiligten die beste“, sagte 1899-Manager Ernst Tanner am Freitag. Ba äußerte sich im Internet: „Es war eine lange Geschichte. Aber jetzt bin ich glücklich, denn es hat ein gutes Ende genommen. Ich bin froh, in West Ham zu sein.“ Damit ist der Problemfall Ba bei den Kraichgauern mit einem Millionen-Deal gelöst worden.
Ba nahm bereits am morgendlichen Freitagstraining des Tabellenletzten teil. West Ham hat unter dem im Sommer 2010 verpflichteten Coach Avram Grant einen der schlechtesten Saisonstarts seiner Geschichte hingelegt und sich im Winter unter anderem noch mit Leihgabe Wayne Bridge von Manchester City und Gary O'Neil (Middlesbrough) verstärkt. „Ich habe drauf gebrannt, zu meinem neuen Verein zu kommen. Ich danke Hoffenheim dafür, dass es mir den Wechsel zu dieser Mannschaft erlaubt hat“, meinte Ba.
Der Verkauf des Unruhestifters und streikwilligen Stürmers für eine geschätzte Summe zwischen sieben und neun Millionen Euro kam nach dem Hin und Her wegen angeblicher medizinischer Probleme gerade zur rechten Zeit. Die Londoner hatten sich zuletzt sogar geweigert, den 25-Jährigen gegen Invalidität zu versichern - eine solche Police soll für ein halbes Jahr rund eine Million Pfund (1,16 Millionen Euro) kosten.
Mit dem Demba Ba-Deal hat sich für 1899 auch die Verpflichtung der Niederländer Ryan Babel und Edson Braafheid 24 Stunden zuvor so gut wie amortisiert. Braafheid kam ablösefrei zu den Kraichgauern, obwohl der Defensivspieler noch Vertrag bei Bayern München hatte. Babels Transfersumme wird auf sieben Millionen Euro geschätzt.
Ba war Anfang Januar aus eigener Entscheidung nicht mit ins Trainingslager nach Spanien geflogen, sondern hatte in England nach einem neuen Club gesucht. Sein geplanter Wechsel zu Stoke City aber scheiterte, nachdem der Senegalese dort durch den Medizincheck gefallen war.
Die Diagnose war von den Hoffenheimern angezweifelt worden. 1899- Manager Tanner hatte danach gedroht, Ba zurückzubeordern, wenn es keine Einigung mit West Ham gebe. Gleichzeitig hatte er erklärt, dass der Angreifer „nicht mit der Mannschaft trainieren wird“. Schon 2008 hatte ein von Ba forcierter Wechsel zum VfB Stuttgart Wellen geschlagen. Der Transfer scheiterte aber.