Osieck will Asien Cup gewinnen, Japan den Rekord
Doha (dpa) - Australien und sein Trainer Holger Osieck träumen vom größten Fußball-Titel des Landes, Japan auch ohne den verletzten Mittelfeld-Star Shinji Kagawa vom Rekord: Trotz Ausfall des Bundesliga-Profis gelten die „blauen Samurai“ im Finale des Asien-Cups in Doha als Favorit.
„Sie spielen klar besser im Turnier als Australien“, sagte der frühere Freiburger Fußball-Lehrer Volker Finke dem „kicker“. Der 62-Jährige hat gerade sein Traineramt beim J-League-Club Urawa Red Diamonds beendet und beginnt am 1. Februar als Sportdirektor des 1. FC Köln. Und die Namen Finke, Osieck und Kagawa zeigen, wie eng die Kontakte zwischen dem asiatischen und dem deutschen Fußball nun sind.
Während Bundesligist Köln in der Winterpause Tomoaki Makino holte, der die Asien-Cup-Teilnahme wegen einer Bänderverletzung verpasste, steht auch Ligarivale VfB Stuttgart mit Stürmer Shinji Okazaki vor der Verpflichtung eines japanischen Nationalspielers. Er wäre nach Kagawa, Atsuto Uchida (Schalke), Makoto Hasebe (Wolfsburg) und Hajime Hosogai (FC Augsburg) der fünfte japanische Teilnehmer des Turniers aus den deutschen Profiligen. Sie alle hoffen wie auch ihr italienischer Trainer Alberto Zaccheroni auf den vierten Titel, der Japan an Saudi-Arabien und dem Iran (je drei) vorbeiziehen ließe.
Das Interesse an Profis aus den asiatischen Topligen wird immer größer. So weilte auch der Stuttgarter Sportdirektor Fredi Bobic beim Turnier auf der arabischen Halbinsel, um nach weiteren Talenten zu schauen wie Ja-Cheol Koo aus Südkorea, das Japan im Halbfinale unterlag. „Ich habe viele interessante Spieler gesehen“, sagte Bobic.
Während bei den Japanern das Bundesliga-Element dominiert, schöpft Australien vor allem aus der englischen und türkischen Liga. Stürmerstar Harry Kewell spielt nach seinem Engagement beim FC Liverpool nun für Galatasaray Istanbul, Torwart Mark Schwarzer steht beim FC Fulham zwischen den Pfosten. „Das Finale ist sehr wichtig. Wenn wir das Spiel gewinnen, wird das Interesse am Fußball in Australien noch größer werden“, sagte der 38 Jahre alte frühere Bundesliga-Profi von Dynamo Dresden und des 1. FC Kaiserslautern.
Sein Trainer Holger Osieck sah das Endspiel nach dem 6:0-Sieg im Halbfinale der „Socceroos“ über Usbekistan erst einmal ganz nüchtern. „Wir haben ein Spiel gewonnen und haben noch eins vor uns“, sagte der frühere Assistent von Teamchef Franz Beckenbauer beim deutschen WM- Gewinn 1990. Für Australien wäre ein Finalsieg der größte Erfolg der Geschichte. Denn der OFC Nations Cup in Ozeanien, den die „Aussies“ dreimal gewannen, ist sportlich geringer einzuschätzen.