FIFA und ECA widersprechen: Noch kein Termin für Katar-WM
Nyon (dpa) - Eine Einigung über den umstrittenen Spieltermin der Fußball-WM 2022 in Katar gibt es nach Aussage der Vereinigung der Europäischen Spitzen-Clubs noch nicht. Und auch die FIFA weist entsprechende Medienberichte zurück.
Verwundert habe man die Nachricht registriert, hieß es bei der European Club Association ECA. „Wir wissen nichts von einer Einigung. Fakt ist, dass die Vorschläge erst noch besprochen werden. Das entscheidende Meeting der Task Force findet erst in der kommenden Woche statt“, sagte ein ECA-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Zuvor hatte nach der amerikanischen Zeitung „Sports Illustrated“ auch der TV-Sender Sky berichtet, dass eine Entscheidung durch die Arbeitsgruppe - zu der auch die ECA gehört - bereits zugunsten des von der FIFA präferierten Termins im November/Dezember gefallen sei - schon vor dem Treffen am Dienstag in Doha. Auch der Fußball-Weltverband bestritt eine Einigung. Man verwies am Freitag auf die Sitzung der sogenannten „Task Force für den Spielkalender 2018-2024“ kommende Woche in Katar.
Die Spitzenligen plädieren für eine WM im Mai, um den Saisonkalender in Topklassen wie Bundesliga oder englischer Premier League nicht zu sehr durcheinanderzubringen. Ein erster Vorschlag der Organisation unter dem Vorsitz von Bayern Münchens AG-Chef Karl-Heinz Rummenigge für eine WM im April und Mai war nochmals modifiziert worden, damit die WM und die Turniervorbereitung nicht mit dem Fastenmonat Ramadan kollidieren. „Unseren neuen Vorschlag konnten wir bei der Task Force noch gar nicht vorstellen. Wir gehen davon aus, dass dies am Dienstag möglich ist“, hieß es von der ECA.
Unklar sei auch noch, auf welche Weise die in der Task Force vereinten Protagonisten verschiedener internationaler Fußballgremien zu einem Beschluss kommen sollen, der dann letztlich dem FIFA-Exekutivkomitee zur Absegnung am 19./20. März vorgelegt werden wird. „Wir gehen davon aus, dass es ein demokratisches Vorgehen sein wird“, sagte der ECA-Sprecher.
Alle Anzeichen deuten allerdings daraufhin, dass letztlich der November/Dezember-Vorschlag von der FIFA und deren Chef Joseph Blatter tatsächlich durchgesetzt wird und es für die Topligen nur darum geht, ihr Gesicht zu wahren und eine möglichst hohe finanzielle Kompensation zu erreichen.
Nach der letzten Sitzung der Task Force hatte FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke betont: „Wir kommen einer Eingrenzung auf zwei Optionen näher - Januar/Februar 2022 oder November/Dezember 2022 - aber die FIFA wurde auch gebeten, den Mai 2022 in Erwägung zu ziehen.“ Der Termin Januar/Februar gilt wegen der Kollision mit den Olympischen Winterspielen als ausgeschlossen.