FIFA vertraut trotz Krawallen auf WM-Sicherheitskonzept
Joinville (dpa) - Nach den schweren Fan-Ausschreitungen in der brasilianischen Fußball-Meisterschaft haben die FIFA und das WM-Organisationskomitee Sorgen um die Sicherheit bei der Weltmeisterschaft widersprochen.
Der Weltverband und das OK verwiesen auf das „sehr umfassende Sicherheitskonzept für die WM 2014, um die Sicherheit für Fans, Spieler und alle anderen an dem Turnier Beteiligten zu gewährleisten“. Zuvor hatte die Partie zwischen Atletico Paranaense und Vasco da Gama am letzten Liga-Spieltag nach heftigen Prügeleien zwischen Fans für mehr als eine Stunde unterbrochen werden müssen.
Die gegnerischen Anhänger gingen in der ersten Halbzeit des Spiels auf den Zuschauertribünen mit brutaler Gewalt aufeinander los. Einige am Boden liegenden Fans wurden gegen den Kopf getreten.
Ein Polizei-Hubschrauber landete auf dem Platz, damit ein schwer verletzter Mann versorgt werden konnte. Insgesamt wurden vier Männer im Alter von 19 bis 29 Jahren verletzt ins Krankenhaus gebracht. Keiner von ihnen schwebte aber nach Medienangaben am Sonntag in Lebensgefahr. Die Polizei griff zunächst nicht ein, wies aber darauf hin, dass Privatfirmen für die Sicherheit verantwortlich gewesen seien.
Spieler beider Mannschaften versuchten, mäßigend auf die Fans einzuwirken. „Wir haben versucht, die Atlético-Fans wegzuziehen. Wir haben einen Jungen auf dem Boden liegen sehen, der getreten wurde. Das ist ein menschliches Wesen. Das muss aufhören. Wir haben sie gebeten aufzuhören, aber sie haben nicht gehört“, sagte Atlético-Verteidiger Luiz Alberto.
Zum Beginn der Ausschreitungen stand es in der 17. Minute 1:0 für Atlético Paranaense. Für beide Clubs stand da noch viel auf dem Spiel. Paranaense kämpfte um einen Platz in der Copa Libertadores, für Vasco da Gama ging es um den Klassenverbleib. Die Partie endete 5:1 für Paranaense. Vasco stieg damit ab. Atlético Paranaense feierte seine Qualifikation für die Copa Libertadores, die südamerikanische Champions League.
Die FIFA und das WM-OK verurteilten die Vorfälle. „Das ist sehr traurig für den brasilianischen Fußball“, teilte die FIFA auf Anfrage mit. Dennoch vertraue man weiter auf das Sicherheitskonzept für die WM. Dieses Konzept habe „während des Confederations Cups gut funktioniert und stützt sich auf Modelle, die bei vorherigen Weltmeisterschaften zum Einsatz kamen“, hieß es.