Frings/Rost: Deutsche Wertarbeit in den USA
Toronto (dpa) - „Made in Germany“ in der Major League Soccer (MLS) - Torsten Frings und Frank Rost sorgen in Nordamerika für deutsche Wertarbeit.
Die beiden einstigen Teamkollegen von Werder Bremen kamen im Sommer über den Atlantik, gehören zwischen Washington und Vancouver zu den prominentesten Profis und sind absolute Leistungsträger. Frings ist Kapitän und Kopf beim Toronto FC, Rost hält mit seinen Paraden den taumelnden Titelfavoriten New York Red Bulls im Playoff-Rennen.
„Es ist eine riesige Erfahrung, die mir gefällt. Ich bin jetzt Ausländer in einem neuen Land, und es ist gut, mal die andere Seite kennenzulernen“, sagt Rost. Während der 38-jährige Torhüter mit seinen „Roten Bullen“ momentan den zehnten und letzten Playoff-Platz einnimmt, kann Frings bereits den Winterurlaub in Deutschland planen. Kurz vor Ende der Vorrunde ist sein Toronto-Team Vorletzter und somit auf dem selben Rang, wie vor seinem Debüt am 20. Juli. „Wir sind eine junge Mannschaft, alle können und wollen noch besser werden. Viele Spieler sind entwicklungsfähig und noch nicht ausgereift - von daher macht es Spaß mit den Jungs zu arbeiten“, sagt der 34-jährige Frings.
Obwohl der 79-malige Nationalspieler den kanadischen Club nicht aus dem Keller bringen konnte, ist sein Einfluss bereits erkennbar. Ohne Frings gewann Toronto drei von 20 Spielen, mit ihm gab's aus elf Partien 13 Zähler und drei Dreier. Der niederländische Trainer Aron Winter hat Frings nach nur drei Spielen zum Kapitän ernannt, nennt ihn „einen geborenen Anführer“. Journalist Steven Bottjer vom kanadischen Soccer Magazin „RedNation Online“ spricht vom „besten Spieler, den der TFC je hatte“. Und auf der Vereins-Homepage gibt's gar den Link: „Über Torsten.“ Dass es mit den Playoffs nicht geklappt hat, ärgert den ehrgeizigen Spielführer zwar, doch Frings hat in Toronto noch zwei Jahre Vertrag und ist optimistisch, noch viel von seiner Erfahrung weitergeben zu können.
Rost hofft, dass man es in die Playoffs schafft und wenn man erstmal drin sei, könne alles passieren. Trotz der Stars wie Thierry Henry, Rafael Marquez und Rost im Team, tut sich New York schwerer als erwartet. Rost führt dies auf die hohe Fluktuation zurück. „Es gibt nur zwei Spieler, die länger als zwei Jahre hier sind, 16 Profis indes sind neu. Das macht die Sache schwerer und es braucht Zeit - und zwar mehr als nur ein paar Wochen.“