Fünferpack und Super-Rekord: CR7 übertrifft alles
Barcelona (dpa) - Cristiano Ronaldo steht nun auch über den Real-Legenden Rául und Alfredo di Stéfano.
Mit fünf Toren beim berauschenden 6:0-Erfolg auswärts gegen Espanyol Barcelona erhöhte der Weltfußballer seine Ausbeute im Trikot der Madrilenen in der spanischen Meisterschaft auf 230 Tore - die Vereinsikonen Raúl und di Stefano waren auf 228 und 227 Treffer gekommen. „Wenn Cristiano einen guten Tag hat, ist jeder Gegner machtlos“, betonte Teamkollege Pepe. „Cristiano ist wieder Superman“, schrieb das Madrider Sportblatt „As“. In insgesamt sieben Spielen vorher war Ronaldo leer ausgegangen.
Nur wenige Stunden nach Ronaldos Torshow lutschte Erzrivale Lionel Messi freudig am Daumen. Nach der Geburt seines zweiten Sohnes war der Argentinier vom FC Barcelona mit seinem Tor zum 2:1-Endstand bei Atlético Madrid trotz Kurzeinsatzes wieder der entscheidende Mann durch sein Tor in der 76. Minute. Nach einer Woche ohne Training, bei der er nach einer Länderspiel-Reise mit Argentinien in den USA am Freitag bei der Geburt von Sohn Mateo dabei gewesen war, wurde Messi im Estadio Vicente Calderón in der 59. Minute eingewechselt. Das reichte. „Er hat allein den Unterschied ausgemacht“, sagte Gegner Diego Godín.
Dank Messi feierte auch der deutsche Nationaltorwart Marc-André ter Stegen ein erfolgreiches Liga-Debüt beim Liga-Spitzenreiter. „Gutes Spiel, Jungs“, twitterte ter Stegen anschließend inklusive Foto, das ihn im Teambus mit Andres Iniesta zeigte.
Bisher hatten weder Messi noch Ronaldo getroffen. Falls die Gegner Hoffnung auf eine längere Tordiät der beiden Ausnahme-Fußballer gehegt hatten, wurden sie eines Besseren belehrt. „Ronaldo und Messi sind wieder da“, stellte die Zeitung „Marca“ fest.
CR7 hatte das Spiel vor 32 155 Zuschauern mit einem Hattrick in 13 Minuten (7., 17./Foulelfmeter, 20.) entschieden. Für die Königlichen, die Weltmeister Toni Kroos schonten, traf Ronaldo nach dem 4:0 durch Benzema auf Vorlage Ronaldos (28.) - dann noch zwei weitere Male (61., 80.). „Terminator“, „Herr Donner“, „Grenzenlos“ - die spanischen Zeitungen huldigten dem Portugiesen.
Ronaldos famose Bilanz seit seinem Wechsel von Manchester United nach Madrid im Sommer 2009 wird beim weiteren Vergleich mit dem einst auch für Schalke aufgelaufenen Raúl noch deutlicher. Die am Samstag als Nummer eins in Madrid abgelöste Stürmerlegende benötigte 550 Spiele, um 228 Mal zu treffen. Ronaldo 203! Kein Wunder, dass Spielmacher Luka Modric erzählte: „Ronaldo ist superglücklich.“
Doch nicht nur Ronaldo und Sturmkollegen wie Benzema, Gareth Bale oder Isco sind zur Zeit happy und in Topform. Die Abwehr von Real blieb (erst) zum dritten Mal nach 1958 und 1976 in den drei ersten Meisterschaftsrunden ohne Gegentor. Ob Neu-Trainer Rafa Benítez die nationale und internationale Konkurrenz mit seinen ersten Aussagen nach dem Abpfiff einschüchtern wollte? „Wir können noch stärker spielen, und das sage ich ohne jede Eitelkeit“, tönte der Coach vor dem ersten Champions-League-Duell am Dienstag gegen Schachtjor Donezk.
In der Liga bleibt das Team, das nach der enttäuschenden Vorsaison dringend Erfolgserlebnisse braucht, mit sieben Punkten aber noch hinter Barcelona (9).