Fußball-„Zwerg“ Quevilly im französischen Pokal-Finale
Paris (dpa) - Fußball-„Zwerg“ US Quevilly hat als erster Drittligist seit 2001 den Einzug ins französische Pokalfinale geschafft. Mit einem Tor in der letzten Sekunde der Nachspielzeit schlug das Team aus der Normandie im Halbfinale den Erstligisten Stade Rennes mit 2:1 (0:1).
„Eine unglaubliche Heldentat“, schrieb die Zeitung „Le Figaro“. Im Endspiel trifft die Union Sportive am 28. April im Pariser Stade de France auf den siebenfachen Meister Olympique Lyon, der sich am Dienstag beim Drittligisten GFCO Ajaccio mit 4:0 durchgesetzt hatte.
Ein Tor von Anthony Laup in der dritten Minute der Nachspielzeit machte vor 21 000 Zuschauern in Caen die Sensation perfekt. Nach dem Führungstreffer des Ligue-1-Tabellensechsten Rennes durch Julien Feret (8.) hatte Karim Herouat (64. Minute) ausgeglichen. Clubboss Michel Mallet sagte: „Nicht in unseren kühnsten Träumen haben wir wirklich geglaubt, dass wir zum Endspiel nach Paris fahren könnten“.
Das Kunststück von Quevilly gelang in der Cup-Geschichte seit 1917 nur fünf Clubs. Als letzter Drittligist hatte SC Amiens 2001 gegen Racing Straßburg im Elfmeterschießen (0:0 n.V., 4:5) verloren. Überraschungen sind im französischen Pokal keine Seltenheit. 2000 stand RUFC Calais als Viertligist im Endspiel (1:2 gegen Nantes). Quevilly erreichte 1927 das Endspiel und 2010 das Halbfinale.
Der Sieger des Endspiels qualifiziert sich für die Europa League. Auch als Verlierer könnte der Drittligist in Europa mitspielen, wenn Lyon sich in der Liga für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert.